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Achtsamkeit / Mindfulness
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… fotografiere, um Dich zu spüren …
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Jedes Jahr, Anfang Mai, seit ´zig Jahren tut sie es. Tante Gerti startet ihre dreiwöchige Reise zu sich selbst und das liegt irgendwo auf Madeira. Wo genau, hat Dich im Grunde nie wirklich interessiert, sie macht immer eine Inselüberschreitung, das ist ihre absolute Lieblingswanderung. Madeira der Länge nach überschreiten, vom westlichsten Punkt zum östlichsten Punkt (manchmal auch andersrum). Sie geht jeden Meter zu Fuß, ohne Auto- oder Busetappen. Gute zehn Tage, rund 160 km, viele Höhenmeter, vor allem aber die Vegetation totquatschen steht beim Wandern im Vordergrund. Tante Gerti braucht das für ihre Mindfulness und Du, um drei Wochen Deine Ruhe in der Wohnküche zu haben. Zwar ist dann mindestens zwei Wochen lang der Kühlschrank chronisch leer, dafür hast Du einen Hauch von Ahnung, was ein Leben ohne Tante Gerti heißen könnte.
In diesem Jahr ist es aber anders. Tante Gerti ist zwar wieder auf Reisen, aber Du bist schwer beeindruckt von einem schönen bunten Hochglanz-Flyer eines Guide-Touren-Anbieters auf Tante Gertis Lieblingsinsel. Es geht um Ruhe und Gleichgewicht finden, vom inneren Glück und der ganzheitlichen Zufriedenheit mit sich selbst und sogar um Auszüge aus dem Buddhismus. Themen also, die Dich bisher völlig kalt ließen und Dich komischerweise jetzt magisch anziehen:
>> Weil jeder Augenblick zählt <<
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So viele Möwen auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Die inoffizielle Möwen-Demo entdeckte ich am Strand bei Prerow am Darß zwischen Prerow und Zingst an der Ostsee. Die Kameratechnik war wenig spektakulär, das Foto entstand mit einem iPhone 6.
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Schon vor ein paar Monaten haben Dich die Ideen und Weisheiten der Zen-Mönche zum intensiven Nachdenken angeregt und heute ist es wieder so. Tante Gertis Madeira-Motivation scheint auch für Dich Ansatzpunkte zu bringen. Es geht um das Thema Mindfulness, das Du bisher als versnobten New-Age-Tick abgetan hast. Berichte über Leute, die Gänseblümchen beim Wachsen beobachten, im Esoterik-VHS-Kurs lernen, die einzelnen Wassertropfen beim Duschen auf der Haut zu spüren oder die Schokostücke im Stracciatella Eis separat zu schmecken; nicht zu vergessen ist die intensive Rosinen-Betrachtung im morgendlichen Müsli.
Vielleicht liegt es an dem englischen Begriff und Deiner Aversion, englische Worte zu lernen? Der deutsche Ausdruck Achtsamkeit gefällt Dir deutlich besser. Dahinter verbirgt sich im buddhistischen Sinne etwas ganz Elementares: Deine Aufmerksamkeit ausschließlich auf das Hier und Jetzt, das aktuelle Erleben zu richten. Du gleitest von Moment zu Moment, erlebst und nimmst das was ist, bewusst wahr. Entgegen Deiner normalen Angewohnheit, bewertest Du das, was Du wahrnimmst nicht; Du erlebst "nur".
Unterm Strich ist das der Garant dafür, dass Du zu einer positiven Lebenseinstellung kommst. Die vier Grundlagen der Achtsamkeit sind Dein Körper, Dein Geist, Deine Gefühle und Empfindungen und das jeweilige Geistesobjekt (also im Grunde das, was Du gerade in diesem Moment wahrnimmst).
Derlei Flyer und Texte im Internet wandern für gewöhnlich in Deinen Mülleimer, sei es der virtuelle auf dem Desktop, oder der volle in der Küche neben dem Kühlschrank. Dieser Flyer wandert nicht, Tante Gerti aktuell auf Madeira schon.
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Der Weststrand bei Prerow ist einer der besten Orte, um zu Dir selbst zu finden. Und.... um Dich intensiv mit Deiner Kamera und der herrlichen Natur zu beschäftigen. Außerhalb der Saison wanderst Du hier Kilometer allein und wirst eins mit dem Meer, den Wellen und dem Strand. Prerow Weststrand auf Fischland Darß Zingst iPhone 6, am PC entfärbt und im Kontrast bearbeitet
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Was hat dieses ganze Gedönse rund um die Achtsamkeit, der Mindfulness und den Zen-Mönchen nun mit Deinem schönsten Hobby der Welt zu tun?
Die Frage ist nicht unbegründet, aber diese Rubrik steht nicht alleine in der Fotoschule. Die Rubriken Motive finden, Ideen haben, Kreativ sein, Fotografisches Burn Out, Gewohnheitsblind, Das Offene Auge und Geduld und Muße - Entschleunigung zielen in eine vergleichbare Richtung. Es gibt Hobbies, da keulst Du einen Lederball zwischen drei Holzlatten, bei anderen musst Du mit einem Schläger einen Ball über Netze oder in Löcher schlagen. Das sind recht triviale Hobbies, die kaum Spielraum für kreative Querdenker-Ideen bieten. Zwei kleine Tore nebeneinander finden vermutlich ähnlich wenig Anklang, wie der 19-Loch-Golfplatz und das Tennis-Spiel über Eck zu dritt. Dein Hobby ist dagegen ein Dorado für kreative Ideen. Es ist auch ein Sport, wenn ich manchmal so sehe, was Fotofans anstellen für ein einziges Foto. Und es ist ein gesundes therapeutisches Mittel, dessen Dosis Du selbst bestimmen kannst. Mit Deinen Freunden zusammen oder einsam für Dich, zurückgezogen und in herrlicher Ruhe (einsam ist in diesem Zusammenhang positiv gemeint).
Wie sieht so ein Samstag bei Dir aus?
Aufräumen, Putzen, Einkaufen, Whatsappen, Rasen mähen, Telefonieren, Auto waschen, Emails beantworten, Facebook lesen und posten und lesen und posten und lesen, Whatsappen, Kochen, Wäsche waschen, den Kater suchen, mit dem Hund rausgehen, Facebooken, Twittern, den Sittich füttern, die Birne im Wohnzimmer tauschen, Telefonieren, Kaffee kochen, Besten Freund treffen, Whatsappen, online einkaufen, Kleinanzeige aufgeben, Spülmaschine ausräumen, Whatsappen, Telefonieren, Spülmaschine wieder einräumen, Flurwoche erledigen...
Und auf einmal sitzt Du da und hast so ein Gefühl, Dein Kopf platzt, hast so ein Gefühl, dass es schon wieder November ist und kannst Dich nicht an den Sommer erinnern, kannst Dich auch nicht so recht an die letzten Jahre erinnern, im Grunde fegt Dein Leben neben Dir vorbei und Du kriegst es nicht mehr richtig mit. Als ob Du ein paar Zentimeter aus der Spur geraten bist, es geht weiter, jau, es geht so, aber es fehlt dieses Erleben, das Empfinden. Nicht die bombastischen Highlights, eher so das Grundrauschen rauscht anders; manchmal hast Du das Gefühl, Du hörst selbst das nicht mehr und fühlst Dich wie ein Teil einer perfekt geschmiert laufenden Maschine.
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Du musst nicht gleich im Flieger nach fernen Zielen suchen, die Orte um das Hier und Jetzt zu fühlen liegen vor Deiner eigenen Haustür. Vielleicht erreichst Du sie erst nach einer kurzen Autofahrt, aber Du brauchst weder eine kanarische Insel, keinen Hügel in der Toskana und keine Bergwiese am Gardasee (wobei die echt nicht zu verübeln sind...). Dieses Foto entstand in Geisecke bei Schwerte an der Ruhr an einem kühlen Novembermorgen im Frühnebel. Die Luft war herrlich klar und frisch, die Sonne warf lange Schatten und der Nebel hatte etwas sehr Beruhigendes. Als Kamera kam eine Sony-DSLR Alpha 65 mit Tamron Zoom 18-270mm zum Einsatz. Fotografiert als HDR mit jeweils +-3EV und drei Einzelfotos, die ich später am Blechotto und dem HDR-Programm Luminance HDR zusammensetzte.
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Tante Gerti mag ja nicht nur einen Schlag schräg sitzen haben, aber da hat sie Dir was voraus mit ihren jährlichen Madeira-Trips. Sie zeigt dieser zermürbenden Maschinerie den Stinkefinger und wandert auf Madeira von Ost nach West. Und im Westen angekommen ist die Rübe wieder frei (okay, bei Tante Gerti vermutlich komplett leer). Solche Touren haben zwei gewichtige Argumente: sie sind aufgrund der Dauer sehr effektiv und intensiv, aber sie sind nur einmal im Jahr und nutzen Dir ein paar Monate später nix mehr.
Du hast es da viel besser!
Verbinde Dein Hobby mit solchen Dingen. Solche Dinge sind beispielsweise die Achtsamkeit. Du kannst die Fotografie hektisch nebenbei betreiben, wie das Whatsappen beim Bügeln oder Du machst sie zum Mittel des Zwecks.
Ein Beispiel, wie das in der Praxis aussehen könnte:
es ist Urlaub, Du bist am Meer. Klingt ideal, nur "erleben" viele Menschen ihren Urlaub ebenso wenig, wie ihr Alltagsleben. Auch hier ist vor lauter Aktivitäten kein Spielraum mehr, sich selbst zu finden. Hinzu kommt das “unendlich lange Kabel nach Hause” per Mail, Smartphone, Facebook, Whatsapp, Twitter und Skype. Wirklich am Meer sind viele nicht, auch wenn sie da sind.
An diesem Steg bist Du diesen Urlaub schon gefühlte 200 Mal vorbei gelaufen, gesehen hast Du ihn im Grunde nicht:
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Jetzt hast Du ihn gesehen und beschließt heute Abend zur Dämmerung einen Nagel in die Uhr zu schlagen (bevor es jetzt wieder rund geht... das ist bildlich gemeint, keine Nägel in die Uhren der Ferienwohnungen schlagen, das mögen die Vermieter rätselhafterweise nicht). Um fünf Uhr sollen die Zeiger stehen bleiben, dann beginnt Deine Zeit. Kein Handy, keine Uhr, keine terminliche Verpflichtung wird auf Deinem kleinen Spaziergang dabei sein. Du nimmst Dein Stativ, Deine Kamera, kleidest Dich der Witterung entsprechend, hast gegessen und packst was zu trinken ein. Dann geht es zum Strand, ganz normal, Du hast Zeit. Und zwar zum Steg. An den Steg, an dem es ganz sicher nichts zu fotografieren gibt.
Jetzt kommt die Sache mit der Achtsamkeit.
Du erinnerst Dich an die Zeilen oben? Die Grundlagen der Achtsamkeit sind:
Körper, Empfindungen, Geist und Geistesobjekte.
Du hast gegessen und was zu trinken bei, bist richtig gekleidet (der Körper fühlt sich schon mal gut an).
Du riechst die Seeluft, spürst den Wind auf der Haut, hörst die Wellen rauschen und siehst den Möwen dabei zu, wie sie durch die Lüfte gleiten (Empfindungen hast Du also zuhauf, Du musst die Empfindungen auch zulassen und sie empfinden...).
Kein Telefon, keine Mails checken, kein Zeitdruck, kein Chat und Du musst keinen frisch servierten Eisbecher auf Facebook posten (der Geist frohlockt, leicht und unbeschwingt, Du hast eigentlich gar nichts zu tun).
Dein Geistesobjekt ist der Steg am Meer, Dein Fotomotiv, das für Dich bisher noch keins war und aktuell auch nicht zu werden scheint.
Fragen, warum Du den Steg bisher nicht fotografiert hast, ob das denn heute was werden wird, ob das nicht alles der totale Stuss ist, Dich alle Mitreisenden für komplett durchgeknallt halten, sind absolut fehl am Platze. Du nimmst nur das wahr, was Du gerade siehst und fühlst. Und wie es die Buddhas lehren: Du bewertest nicht. Erlebe und empfinde Moment für Moment.
Schau Dir Dein Motiv an.
Der Steg, der ins Meer reicht. Die Wellen, die an die Pöller schlagen und sich brechen. Das Boot eines Fischers, ein wackeliges uraltes Wägelchen. Dreh Dich um Dich selbst, langsam, schau was Du siehst. Die Küste, die große Seebrücke, die Unterwassergondel, das Haus des Fischers und das beruhigende Meer.
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Sony-DSLR Alpha 65 mit Tamron Zoom 18-270mm ISO 100 AWB Sonnenlicht Graufilter 8x Blende f32 Belichtungszeit 30 Sekunden / am PC in schwarzweiß umgewandelt und digital “gekörnt” (Ilford 400-Look)
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Hier gibt es tatsächlich nichts zu fotografieren? Lass Dich mal fallen in Dein Motiv. Tante Gerti läge jetzt vermutlich lang im Sand, so war´s nicht gemeint. Wobei das durchaus auch eine Form des bewussten Wahrnehmens sein kann. Versuche bewertungsfrei das Gesehene und Empfundene in Fotos umzusetzen. Und vergiss für diese Zeit alles andere. Das ist jetzt Dein Ding hier, nur Du mit Deinem schönsten Hobby, vor Deinem Motiv, im Hier und Jetzt. Ohne Termindruck, schlechtes Gewissen etwas nicht zu erledigen oder Rechtfertigungen.
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Die oberen 4 Fotos entstanden nach demselben Muster: Kamera: Sony-DSLR Alpha 65 mit Tamron Zoom 18-270mm Graufilter 8x Blende f32 Belichtungszeit 30 Sekunden ISO 100 AWB Sonnenlicht die schwarzweißen Fotos am PC in schwarzweiß umgewandelt und digital “gekörnt” (Ilford 400-Look)
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Als diese Fotos entstanden, habe ich es genau so gemacht. Ich bin mit meiner DSLR und dem Stativ ans Meer und wollte "mal schauen". "Das alles auf mich wirken lassen" und auf diese Weise ein paar schöne Fotos ergattern.
"Vielleicht an dem Steg dahinten am Meer?"
Die Fotos kamen dann nach kurzer Zeit fast automatisch. Nicht automatisch im Sinne von Programmautomatiken, sondern aus mir heraus. Ich fand auf einmal immer wieder andere Kameraeinstellungen und war in dem Moment irgendwie richtig froh. Das war ein einfaches, erhebendes Gefühl, da am Meer zu stehen, zu fotografieren, das Meer dabei zu sehen, die Luft zu riechen und und und; froh ist der richtige Ausdruck. Für eine gewisse Zeit war ich tatsächlich "nur" im Hier und Jetzt, erlebte Moment auf Moment und empfand nur das, was da war. Das Fotografieren machte mir unglaublichen Spaß, es war so ruhig. Vielleicht durch die langen Belichtungszeiten (bis zu 30 Sekunden und dann gab´s immer rund 30 Sekunden Bearbeitungszeit der Kamera...), durch die auf dem Kameradisplay gelungen aussehenden Fotos? Die Zeit schien an diesem Ort für einige Zeit anzuhalten und ich fühlte mich auch so. Für einen Moment kam alles zum Stehen und stattdessen war dieses frohe Empfinden da; es fühlte sich so richtig an, genau hier zu sein und das zu machen, was ich gerade machte.
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Während meiner “Steg am Meer - Fototour”
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Sony-DSLR Alpha 65 mit Tamron Zoom 18-270mm Graufilter 8x ISO 100 Blende f8 Belichtungszeit 1 Sekunde
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Vielleicht wirkt das alles auf Dich etwas schräg. Achtsamkeit, tiefes Empfinden, gute Gefühle durchs Fotografieren usw. Auch hier gibt es, wie in allen Bereichen der Fotografie (und wie im richtigen Leben sonst auch), verschiedene Meinungen und Sichtweisen. So gesehen mag das für Dich der größte Quatsch hoch drei sein und Du niemals so ein Spektakel (was allerdings nicht wirklich eins ist, eher das Gegenteil) mit der Fotografie verbinden. Das ist gut so und vollkommen in Ordnung.
Vielleicht ist es aber was für Dich? Und es bringt Dir nicht nur Fotos, die Du vorher in dieser Form noch nie fotografierst hast, sondern kann Dir mithilfe der Fotografie einen echten lebenswerten Mehrwert geben. Vielleicht und Du siehst, wie oft ich dieses Wörtchen strapaziere, vielleicht gibt Dir die Fotografie dann und wann die Möglichkeit aus Deinem Alltagstrott auszusteigen und eine zusätzliche Steigerung Deiner Lebensqualität, sowie eine positivere Lebenseinstellung zu bekommen. Ganz nebenbei nimmst Du sicher Deine Umwelt viel intensiver und bewusster wahr und bist für Momente einfach mal nur froh.
Das alles klappt übrigens auch oder gerade zu Hause in Deinem alltäglichen Umfeld umso besser.
Normalerweise ist der Alltagsdruck deutlich höher und so ein achtsamer Ausstieg viel effektiver, als im Urlaub. Ich lese bereits die Frage, nein, es geht nicht nur mit einer DSLR und einem Stativ. Es muss auch nicht nur am Abend zur Blauen Stunde sein. Es funktioniert genauso gut mit der Smartphone-Kamera tagsüber im Wald, im Herbst, bei Schnee, in der Sonne und bei Mondschein. Wichtig ist Deine Bereitschaft mit Deinem Fotogerät mal auszusteigen und eine zeitlang achtsam zu sein;
mit Dir und dem was um Dich herum ist.
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Das Foto oben und unten unterscheiden sich lediglich durch die Länge der Belichtungszeit und der entsprechend dazu eingestellten Blende. Kamera etc. wie bei den anderen Fotos in diesem Kapitel. Im oberen Bild wählte ich den Graufilter 8x Blende f32 und 30 Sekunden Belichtungszeit. Die Wolken verschwimmen zu einer homogenen Masse, da sie sich in den 30 Sekunden ordentlich bewegten. Auch das Boot am Steg ist verwischt durch den Wellengang und das Meer selbst wirkt, wie ein ruhiger See (obwohl Wellen waren). Der Steg ist dagegen scharf, da er sich nicht bewegte. Bei dem unteren Foto wählte ich eine offene Blende f3,5 und 1 Sekunde Belichtungszeit, der Graufilter wanderte in die Fototasche. Die Wolken sind scharf gezeichnet, der Steg sowieso und das Meer zeigt noch Ansätze von Wellen (auch bei einer Sekunde Verschlusszeit verwischt die einzelne Welle). Es bleibt Dir überlassen, zu entscheiden, was denn nun schöner aussieht; lange oder nicht ganz so lange belichtet. Es soll Dir nur zeigen, wie sehr Du auf das Endergebnis Einfluss nehmen kannst, wenn Du die Wahl der Belichtungszeit bewusst bestimmst. Die Wahl der Blende als wichtiges Gestaltungskriterium ist bei diesem Motiv eher zweitrangig. Das mal so zwischendurch neben all der Achtsamkeit...
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Es mag sein, dass Du an einem Tag mal wieder auf eine Mindfulness-Fototour gehst und es ergibt sich bei allem Offensein und Empfinden, weder Hier noch im Jetzt ein passendes Motiv?
Das kann durchaus sein, mach´ Dir keinen Stress, keinen Druck und genieße den Rest Deiner Achtsamkeits-Tour. Manchmal ist es eine Kunst, nicht den Auslöser zu betätigen und es dabei zu belassen. Vielleicht brennen sich an diesem Tag ganz andere Dinge in Dich ein, etwas von bleibendem Wert.
Genieße die kleinen Dinge im Leben. Denn irgendwann wirst Du zurückblicken und merken, dass sie die großen Dinge waren.
Manchmal sind das eben genau die Fototouren, die letztlich keine waren...
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Sony-DSLR Alpha 65 mit Tamron Zoom 18-270mm ISO 100 Blende f4,9 Belichtungszeit 1/400 Sekunde AWB Sonnenlicht
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