Die besten Erfolge erzielst Du tatsächlich durch monotones Hintereinanderweg-Auslösen. Auslösen, Warten auf´s Speichern und wieder Auslösen. Und das am besten ein paar Stunden lang. Dafür nimmst Du Tante Gerti besser nicht mit, Deine Nerven liegen sicher auch so nach dem Shooting blank. Es gibt noch eine Abweichung zur reinen Sternen-Fotografie:
das "Wo?"
Wann genau eine Sternschnuppe auftauchen wird ist ebenso unklar, wie die genaue Stelle am nächtlichen Himmel. Das kannst Du bei den Perseiden durch die zur Verfügung stehenden Informationen zumindest etwas eingrenzen. Die meisten Sternschnuppen sollen zum Beispiel im Jahre 2015 gegen frühen Morgen am nordöstlichen Himmel zu sehen sein (bezogen auf Deutschland, ich weiß ja nicht, wo Du gerade in der Fotoschule liest...). Du hast sicher eine Kompass-App im Smartphone, vielleicht weißt Du aber auch so, wo Norden und Süden liegen. Deine Kamera richtest Du demnach in Richtung Nordost aus, wenn Du die Sternschnuppen auf Dich zusausen lassen willst. Streifen quer durch das Bild bekommst Du durch eine eher östliche Ausrichtung Deiner Kamera.
Mit der Richtung hast Du allerdings noch nicht die genaue Stelle am Himmel bestimmt. Um möglichst formatfüllende Sternschnuppenfotos zu bekommen, wäre das starke Tele die ideale Wahl. Aber eben nur "wäre". Durch den noch kleineren Ausschnitt des Teles, wirst Du so gut wie keine Chance haben, auch nur eine einzige Sternschnuppe einzufangen. Darum nutze besser die Weitwinkeleinstellung, die Wahrscheinlichkeit eine Sternschnuppe zu erwischen ist damit deutlich größer.
Nun zu den Gemeinsamkeiten:
- stabiles Stativ - Zweit- und Dritt-Akku - Fernauslöser - eine Kamera mit der Möglichkeit manuell zu fotografieren (M-Belichtungs-Modus und manueller Fokus) - Weitwinkel, je lichtstärker, umso besser - Möglichkeit zum rauscharmen hohen ISO-Wert
Und zur konkreten Vorgehensweise beim Schnuppen-Shooting:
das "Wann" und "Wo" hast Du durch die Tipps oben bereits eingegrenzt. Suche Dir eine dunkle Stelle, möglichst weit weg von Lichtquellen. Je dunkler es um Dich herum ist, umso mehr steigen Deine Chancen. In der Großstadt-City wird das schwierig (am besten hoch auf die Hochhäuser drauf), in ländlichen Gegenden suchst Du Dir einen lichtarmen Platz an einer Wiese.
Die Kamera stellst Du auf M und öffnest die Blende am Objektiv (kleinster f-Wert an Deinem Objektiv), das Objektiv (meistens ein Zoom) stellst Du auf Weitwinkel. Wie bei der Sternenfotografie sollte Deine maximale Verschlusszeit bei ungefähr 30 Sekunden liegen. Gehst Du darüber, werden die Sterne nicht mehr punktförmig, sondern in Streifen dargestellt (Erdrotation). Das ist grundsätzlich ein schöner Effekt, für mein Empfinden stören die Streifen beim Sternschuppen-Foto. Autofokus und Bildstabilisierung schaltest Du aus, die Schärfe wählst Du manuell auf Unendlich. Je nach Kamera-Modell wählst Du die höchstmögliche Rausch-Erträglichkeits-ISO.
Rauscht Deine Kamera bis ISO 1600 noch erträglich, wähle diese Einstellung. Schafft sie ISO 6400, dann eben diese. Ausgelöst wird entweder per Fernauslöser, oder den "Hilfs-Fernauslöser" namens Selbstauslöser 2 Sekunden. Wie bei anderen Langzeitbelichtungen auf dem Stativ NICHT direkt am Auslöser (Verwacklung). Das Spielchen machst Du dann fortwährend, wie oben schon beschrieben.
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