Nun hast Du schon
so viele Tipps und Anleitungen in der Fotoschule gelesen, wie Du perfekt gestaltete Fotos mit den idealen Einstellungen an Deiner Kamera auf der Speicherkarte einfängst und jetzt kommen Schnappschüsse? Das passt doch gar nicht. Liest Du Dich nicht gerade deshalb schlau, damit es eben nicht alles nur Zufallstreffer werden? Wie hört sich das denn an, wenn Du Dein Foto zeigst und dabei nicht Deine hervorragend zusammengestellte Ausrüstung, die Bildgestaltung, Belichtung und alles bestimmende Intention hervorhebst, sondern schlicht sagst:
"Das war ein echter Schnappschuss!"?
fotografierte den Marienkäfer im Dünengras in Prerow an der Ostsee. Eigentlich suchte sie nach der passenden Perspektive und der idealen Aufnahmeposition, um ein schönes Strandbild mit Dünengras im Vordergrund, dem Strand und dem blauen Meer samt Himmel hinzubekommen. Dann entdeckte sie den Marienkäfer und schwupps, machte er sich aus dem Staub. Margit drückte schnell den Auslöser und bekam so einen perfekten Schnappschuss. Auch mit Dünengras, Meer und blauem Himmel.
Der Käfer ist zwar etwas unscharf, aber Tante Gerti nebst des gesamten Teams des Marienkäferzuchtvereins bestanden darauf, dass dieses Bild vom einzigartigen Coccinella septempunctata auf jeden Fall in dieser Rubrik zu erscheinen hat. Da kann Die Fotoschule natürlich nicht nein sagen, warum auch...?
"Das war ein echter Schnappschuss!"
Also für Die Fotoschule hört sich das normal an, wertfrei weder positiv, noch negativ. Für Die Fotoschule zählt das fertige Bild. Das war schon immer so. Mich hat es auch schon immer interessiert, wie ein Foto entstanden ist. Allerdings nicht, um es dadurch auf- oder abzuwerten, sondern aus reiner Neugierde. Gerne höre ich auch die kleinen, großen Geschichten drum herum, bis es so geworden ist, wie es ist. Und ich habe gelernt, dass es tatsächlich Fotografen (m/w/d) gibt, die sich beleidigt fühlen, wenn jemand zu ihrem Bild sagt: "Boah, das ist ja ein geiler Schnappschuss...!" Damit war dann die Fotografen-Ehre aufs Tiefste beleidigt. "Ein Schnappschuss...!!!!" Demnach ist ein Schnappschuss fotografisch gesehen etwas Negatives, Minderwertiges und darf einem gestandenen, erfahrenen Fotofan auf gar keinen Fall passieren.
Ich versuche mal, den Schnappschuss etwas aufzubröseln.
Schnappschuss und Zufallstreffer findest Du bisher in dieser Rubrik und ich glaube, da liegt schon ein Grund, warum sich viele Fotofans generell vom Schnappschuss so distanzieren. Es ist der Zufallstreffer. Den kennen nämlich alle Fotofans, Fotografen werden nämlich nicht fertig geboren, sondern halten alle irgendwann das erste Mal eine Kamera in der Hand. Alle wissen nicht, was nun? Alle probieren die Knöppe dran aus und alle freuen sich über das erste Foto, dass man rumzeigen kann. Da man keinen Plan von alledem hat und sich selber wundert, wie das jetzt entstanden ist, ist es wohl eher ein Zufallstreffer gewesen. Einer, der endlich mal nicht verwackelt, unscharf, ohne Füße und Hände und sogar mit Kirchturmspitze drauf ist. Reiner Zufall, denn alle anderen 30 Fotos sind Müll.
Genau dieser Zufallstreffer schwirrt vermutlich bei sehr vielen Fotofans noch im Kopf irgendwo in den Tiefen rum und den gilt es auf jeden Fall niemals zu wiederholen.
Um den geht es aber gar nicht.
Der Schnappschuss ist nicht ein nur zufällig technisch und gestalterisch erhaltener Zufallstreffer. Ganz im Gegenteil. Wenn Dir als technisch absolut perfekter Fotofan die Fähigkeit fehlt, einen Schnappschuss überhaupt zu sehen und zu erhalten, dann fehlt Dir jede Menge. Solltest Du also keine Schnappschüsse zeigen können, lässt das durchaus Rückschlüsse auf Deine fotografischen und kreativen Fähigkeiten zu.
Wumms.
Zu hart?
wanderte eigentlich umher, um ein paar schöne Motive mit ihrem neuen Objektiv perfekt ins Bild zu bekommen.
Beim Blick nach links fiel ihr auf einmal dieses Motiv mitten aus dem Leben der Stadt auf. Ohne lange zu überlegen, drückte sie den Auslöser.
Wenn der Mann aufgestanden wäre, oder auch nur den Oberkörper nach vorne gebeugt hätte um in ihre Richtung zu schauen, wäre dieser Schnappschuss keiner mehr gewesen.
Beim Schnappschuss folgst Du nicht der fotografischen Inszenierung, machst Dir vor dem Druck auf den Auslöser also keine großen Gedanken über den Bildaufbau, die Lichtwirkung, den Schnitt usw., sondern drückst in einem besonderen Moment den Auslöser und hältst etwas Unwiederbringliches im Augenblick fest (wie auf den Fotos oben von Birgit und Margit).
Schnappschüsse kannst Du nicht planen, Du kannst aber wachsam sein und Dein Offenes Auge einbringen. Wenn Du aufmerksam bist und in schneller Zeit eine unvorhersehbare Szene erfasst (das sind oftmals nur Sekunden, wenn überhaupt), schnell reagieren kannst und vielleicht sogar noch etwas gestalterisch zu Werke ziehst, dann kannst Du mit Deinem Foto vermitteln, was mit der Faszination eines besonderen ungeplanten Momentes gemeint ist.
Bei einem Schnappschuss steht immer die Wirkung Deines Motivs, die festgehaltene Szene im ungeplanten Augenblick vor den typischen Regeln der Fotografie, wie beispielsweise Bildgestaltung und Belichtung.
Damit sind wir nun wieder beim Anfang oben angekommen, im Grunde ist ein guter Schnappschuss ein Zufallstreffer. Nicht der Zufallstreffer, dass Du endlich auch mal ein gut wirkendes Foto ohne jegliche Kenntnis der fotografischen Regeln hinbekommen hast, sondern ein zufälliger Treffer, weil Du zum richtigen Moment am richtigen Ort warst. Schnell genug, die Kamera zu ziehen und abzudrücken.
Natürlich ist nicht alles nur Zufall.
Vielleicht bist Du auf einer Foto-Tour mit Deiner Kamera in der Hoffnung unterwegs, schöne Motive zu entdecken? Oder Du bist sogar allzeit bereit, in Sekunden den Auslöser zu drücken? In weiser Voraussicht, dass gleich eine Szene kommt, die ein schnelles Handeln erfordert? So gesehen kann man dann sagen, soooo spontan, ungeplant und zufällig ist das alles ja nun doch wieder nicht. Gewissermaßen planst Du ja doch das Ungeplante.
Fotofan Margit lauerte an dieser Stelle bei Eiseskälte eine ganze Weile. Getrieben von der Hoffnung, dass sich gleich wieder ein paar Wellen kräftig an der Eis-Kante brechen würden und ihre Gischt im Restsonnenlicht hervorspritzen lassen. Sie drückte ab, genau im richtigen Moment und bekam als Dank noch einen Willkommensgruß der Könige der Lüfte gratis dazu.
Sie plante demnach das Ungeplante.
Es beginnt schon damit, dass Du überhaupt Deine Kamera dabei hast und fotografieren könntest. Wenn Dich die Schnappschuss-Fotografie etwas mehr in den Bann gezogen hat, wirst Du noch mehr Vorbereitungen treffen. Deine Kamera steht für solche Situationen quasi voreingestellt auf Programmautomatik, Du hast ein Objektiv montiert, das Dir sowohl den schnellen Weitwinkeleinsatz ermöglicht, wie das schnelle Heranholen per Tele. Du trägst sie einsatzbereit in der Hand, vielleicht hast Du dabei sogar den Auslösefinger locker auf dem Auslöser liegen. Dein Offenes Auge "arbeitet" bei 100%. Viele sehr gute Fotografien im Bereich der Street-Fotografie entstehen so.
ist gerne mit ihrem Rad und der Fotoausrüstung in München unterwegs und dabei fortwährend auf der Suche nach schönen Motiven.
Diese Enten-Beziehungs-Szene ergab sich rein zufällig und Ingrid hatte rechtzeitig den Finger auf dem Auslöser.
Es gibt ja so pauschale Sprüche, wie "Gute Fotografien entstehen im Kopf" oder auch "Knipsen ist Fotografieren ohne jeglichen Anspruch". Der Schnappschuss rutscht bei solchen Wertmaßstäben dann schnell in den Bereich des Knipsens und wird als Fotografieren zweiter Klasse abgetan. "Am besten noch mit Programmautomatik..." oder noch schlimmer "Mit dem Smartphone geknipst".
Wie Dein Schnappschuss entsteht und welches Werkzeug Du dafür einsetzt, spielt gar keine Rolle. Was zählt, ist das, was auf Deinem Bild zu sehen ist. Was rüber kommt, wenn man es betrachtet. Es ist der Moment, den Du erfassen musst. Und erkennst. Mit Knipsen hat das rein gar nichts zu tun. Knipsen ist ein unüberlegtes, wahlloses Rumfotografieren, bei dem fast immer nichtssagende Fotos entstehen. Ein Schnappschuss dagegen lebt von dem Gezeigten. Viele Schnappschüsse entstehen von Menschen. Unerwartete Situationen, ungewöhnliche Dinge, lustige Momente, Situationen des alltäglichen Lebens eben. Hier in der Fotoschule kann ich Dir leider keine Schnappschüsse von Menschen zeigen, da die Veröffentlichungsregeln im Rahmen der DSGVO stark eingeschränkt sind. In Deinem privaten Bereich sieht das schon ganz anders aus (bei der Gelegenheit: Vorsicht beim Posten in den sozialen Medien, das ist nicht mehr Dein ganz persönlicher Bereich...).
zeigt hier sehr schön, wie Du die Bildaussage eines Schnappschusses durch die überlegte Wahl der Perspektive und des Bildausschnittes beeinflussen kannst.
Gerade das bewusste Verkanten der Kamera nach unten lenkt hier den Bildbetrachter direkt auf die vielen Beine und den unterschiedlichen Gamaschen.
Bei allem Zufälligen und Ungeplanten, manchmal bleibt doch etwas Zeit zwischen dem Erfassen der Szene und dem Druck auf den Auslöser. Wenn es Dein Motiv erlaubt und solange noch "da ist", hilft es ungemein, auf ein paar wenige Gestaltungselemente zu achten.
Der Horizont muss gerade sein, das ist einer der störendsten Fehler beim Fotografieren, denn das fällt sofort auf. Klar, wenn es superschnell gehen muss, ist auch das egal, aber wir gehen ja von einer Situation aus, die Dir ein paar Atemzüge Zeit gewährt. Ein gerader Horizont also und der Horizont muss nicht in der Mitte des Bildes verlaufen. Klar, ist motivabhängig usw. Aber wenn es Dein Motiv zulässt, dann denk an die Drittelregel, den Goldenen Schnitt. Platziere den Horizont nur im oberen Drittel des Bildes und nicht in der ganzen Hälfte. Wo wir gerade beim Goldenen Schnitt und der Drittelregel sind, Dein Hauptmotiv muss auch beim Schnappschuss nicht in der Mitte des Bildes kleben. Setz es auf die Drittel-Linie links oder rechts im Bild. Ich habe bei meinen Kameras, inklusive des iPhones, als Hilfe immer die "Drittels-Linien" auf dem Display eingeblendet. Auch das ist natürlich abhängig vom Motiv und geht mitunter nicht oder macht überhaupt keinen Sinn; manchmal (und das ist öfters, als man annimmt, aber doch).
Rangehn!
Kennst Du schon. Der Tipp ist in vielen Rubriken zu lesen und ist beim Schnappschuss nicht weniger wichtig. Es geht nicht darum, soviel wie möglich aufs Bild zu bekommen. Erst wenn Du fühlst, dass Du nun nichts mehr weglassen kannst, bist Du nah genug dran. Das gilt nicht nur für´s näher dran sein, sondern auch für alles, was an störenden Elementen noch in Deinem Bild zu sehen ist. Weniger ist mehr.
Eng mit dem Rangehn! ist die richtige Perspektive oder Aufnahmeposition verbunden. Eine Idee nach links gehen, oder rechts, Kamera verkanten oder bei Tieren und Kindern in die Hocke wirkt Wunder. Geht es weit runter in Richtung Erdboden, hilft das Schwenkdisplay Deiner Kamera.
entdeckte diese eindeutige Aufforderung während einer Foto-Tour und zögerte nicht lange.
Oft ist Dein zufälliger Schnappschuss mit etwas Gespür auch vorhersehbar. Manchmal hat man so eine Ahnung, dass da gleich was "passiert", kommt oder entstehen wird. So wie neulich, als Tante Gerti während eures wüsten Spazierganges im Oberbruttenscheider Wald unbedingt mit ihren Schlappen über den quer liegenden Baumstamm den Bach überqueren wollte. Da hattest Du bereits Deine Kamera fotobereit in der Hand und brauchtest nur noch zu warten, bis endlich das passierte, was unweigerlich passieren musste...
Das ist schon ein sehr toller Schnappschuss geworden, als Du sie nur Zentimeter über der Wasseroberfläche aufs Bild bekommen hast. Solche Vorahnungen können Dir sehr gut helfen, einzigartige Schnappschüsse zu bekommen.
hat ihre eigene Definition einer Sandbank. Warum man den Kindern immer sagt, sie sollen vorsichtig sein auf der Sandbank, nicht dass sie noch ins Tiefe kommen, erschließt sich einem hier nicht direkt.
Dass man aber sehr bequem auf einer Sandbank sitzen kann, ist hiermit bewiesen...
Die Fotoschule möchte gar nicht wissen, wie viele Fotofans an diesem tollen Motiv achtlos vorbei gegangen sind und es noch werden. Margit blieb kurz stehen und zückte ihr Smartphone; schließlich fotografiert man nicht alle Tage eine Sandbank mit angrenzender Entsorgungsstation.
Du solltest immer eine einsatzbereite Kamera dabei haben und mit einem Offenen Auge unterwegs sein. Viele kuriose Szenen, plötzlich und manchmal nur für Sekunden vorhandene Motive, sowie einzigartige Situationen fängst Du dann perfekt ein, wenn Du schnell reagierst. Stell Deine Kamera auf Programmautomatik, damit Du sofort zuschlagen kannst. Egal welche Kamera.
Dein täglicher Begleiter dürfte ohnehin Dein Smartphone sein, hat es eine hochwertige Kamera, eignet es sich für viele Motive. Hast Du etwas Zeit fürs Fotografieren, achte auf die Bildgestaltung, den Ausschnitt und die Perspektive und "komponiere Deinen Schnappschuss".
Fotofan Birgit hat hier gleich zwei Paare entdeckt, die zufällig so parkten. Also Glück brauchst Du für Schnappschüsse auf jeden Fall auch!
Die Fotogalerie der WhatsApp-Fotofan-Gruppe zeigt Dir, wie weit die Bandbreite für Schnappschüsse sein kann. Wenn Du Dich fragst, ob Du eigentlich auch schonmal Schnappschüsse fotografiert hast, ohne es zu merken, dann schau Dir die folgende Bildergalerie an.
Über die Auswahl-Button kannst Du Dir jeweils die Fotos nach Fotofan aufrufen, der Button >> All << zeigt Dir alle Bilder. Ein Klick auf´s Foto vergrößert das Bild auf Bildschirmgröße.
Wenn Du Dir die vielen schönen Fotos angeschaut hast, wirst Du vielleicht einen Gedanken im Kopf haben:
Das ist doch eigentlich gar kein Schnappschuss! Unter einem Schnappschuss stelle ich mir aber was anderes vor!
Die Fotoschule begrüßt Dich dann einfach mal mit: >> Willkommen im Club<<
Nun hast Du sehr viel gelesen, was ein Schnappschuss ist. Und zufrieden bist Du trotzdem nicht, denn irgendwie ist es das für Dich dann doch nicht?
In der Fotogruppe "Wir Fotofans" haben wir auch fleißig diskutiert, was denn nun ein Schnappschuss ist, oder eben nicht. Nimm Dir Birgits Peepshow-Schnappschuss:
Da steht ein Typ am Straßen-Peepshow-Guckloch und guckt interessiert hinein, während seine Frau oder Freundin im Auto auf ihn wartet. Genau in dem Moment schlendert Birgit mit ihrer Kamera hier entlang und erwischt den entscheidenden Moment.
Oder war es so:
Birgit sagt ihren Bekannten, bleib mal kurz mit dem Wagen stehen und Du Marcel, Du guckst jetzt dahinten so an der Wand, als ob Du in die Peepshow linst.
Und die Rebecca im Wagen kurbelt gerade die Scheibe runter um der fotografierenden Birgit zu sagen: "Wo Du gerade mal draußen bist, bring Bier mit, bevor wir weiterfahren..."
Schnappschuss? Mitnichten.
Aber wer weiß?
Fotofan Rolf meint zum Thema Schnappschuss:
Wie ich schon gesagt habe, sind Schnappschüsse bei mir eher selten.
Ich definiere einen Schnappschuss als ungeplantes Foto einer Situation, die sich spontan ergibt und bei der man keine Möglichkeit hat gezielt zu reagieren.
Ein weiterer Aspekt ist natürlich die zeitlich sehr begrenzte Dauer einer Situation die unwiederholbar ist.
Ich habe nochmal nachgeforscht in meinem Kopf und in meinen Daten und habe noch ein Foto von unserem Hund (Pino) bei einem Besuch im Herborner Tierpark.
Wir hatten einige Enkel mit und eine unserer Enkelinnen setzte Pino ganz spontan ihre Mütze auf. Da diese Situation Sekunden später von unserem Hund beendet wurde, hatte ich natürlich keine Zeit nachzudenken.
Draufhalten und hoffen das die modernen Systeme einer Kamera alles richtig machen ..... Hat glaube ich funktioniert.
Zwei Sekunden später hat unser Hund die Mütze abgeschüttelt... Keine Zeit für Einstellungen... abdrücken und hoffen das die Kamera alles richtig macht. 😂
Fotofan Harry meint im Chatverlauf der Gruppe zu diesem Foto:
So, dann mal zu den Hundebildern, Ralf. Auch die Situation mit der Mütze könnte gestellt sein. Mmmmh, die Definition ist ja nun wohl klar. Einen kurzen unerwarteten Moment, eine Situation, der/die so nicht wiederkehrt, spontan mit der Kamera festhalten.
Also kann ein Sportfotograf, während eines Fußballspieles keinen Schnappschuss machen. Da er ja dafür bezahlt wird, gute und einmalige Bilder zu liefern. Während, wenn ein Spaziergänger gerade vorbeigeht, den Fotoapparat noch in der Hand, sieht wie ein Spieler auf's Tor schießen will, am Ball vorbeitritt und auf die Schnauze fällt und diese nun entstandene Situation mit seinem Foto festhält - ein Schnappschuss ist.
Fotofan Margit meint zum Begriff Schnappschuss:
Schwierig. Ich würde auch mein Eisbild (siehe weiter oben) nicht als Schnappschuss sehen. Hab auf die nächste Eiswelle gewartet... Beim Schnappschuss, denke ich, muss man ganz schnell reagieren, ist nicht drauf vorbereitet, und "klick"!
Zufallsmomente, die man aber "sehen" muss, das hat Ralf, meiner Meinung nach, richtig beschrieben.
Es folgen Überlegungen, wie:
Wir sollten das nochmal genau durchdenken.... Per Definition dürfte ein "richtiger" Schnappschuss nicht reproduzierbar sein.... Daher würde ich sagen: der einzige "echte" Schnappschuss ist der fliegende Marienkäfer von Margit, oder?
Hab mal bei Wikipedia nach der Definition Schnappschuss geschaut - aus der Hüfte heraus... also was Unvorhergesehenes und so auch gleich wieder Beendetes. Dann ist meine Sandbank, finde ich, wie auch Birgits Autos, kein Schnappschuss. ??????
Fotofan Birgit:
Könnte, ist genau wie bei Jens und den Lost places, man könnte inszenieren, tut man aber nicht. Für mich ist es ein Schnappschuss, wenn mir zufällig was vor die Linse kommt, was nicht geplant war. Situationen oder skurrile Dinge, die auf den 2. Blick eine Situationskomik haben. Wikipedia find ich da ziemlich unspannend. Wie Ingrid immer sagt, es muss gefallen. Auch meine poppenden Heuschrecken sind für mich ein Schnappschuss.
Fotofan Rolf schreibt:
Ich glaube es ist ein bisschen so, dass die meisten "Schnappschüsse" für den Fotografen selber welche sind, da er ja die Begleitumstände seines Fotos kennt und der spätere Betrachter nicht.
Beispiel: Ich sitze bei starker Brandung am Strand und warte auf spektakuläre Fotos.... Jedes dieser Fotos ist absolut einzigartig. Die Situation dagegen ist reproduzierbar..... Schnappschuss oder nicht? 🤔
Foto von Fotofan Jens
Der ursprüngliche Titel dieser Rubrik lautete Schnappschuss. Die Fotoschule hat ihn geändert in Individueller Schnappschuss, mit dem Untertitel ... mein Foto, genau im richtigen Moment ...
Wenn Du Dir den Spaß machst, mal in Blogs und Foren zu schauen, wie der Schnappschuss dort beschrieben wird, kommen zu dem Thema genau die Antworten und Überlegungen, wie in der Fotofan-Gruppe "Wir Fotofans". Die Bandbreite geht dort von "eigentlich ist ja dann alles ein Schnappschuss" bis "es gibt gar keinen Schnappschuss".
Nimmst Du Margits Sandbank (siehe oben in der Rubrik), ist es für Margit im Vorbeigehen und zufälligem Entdecken ein Schnappschuss, nach dem Gedanken: "oh cool, was ein Zufall, die Bank ist ja voll zugeweht, die fotografiere ich jetzt."
Die andere Variante ist: Margit hat die Bank gestern schon gesehen, keinen Fotoapparat dabei gehabt und kommt heute wieder bei schönem Licht und fotografiert sie mit viel Hingabe genau so. Mal ist es das unerwartete Motiv, mal das geplante Foto.
An vielen Stellen der Fotoschule liest Du, die Fotografie hat einen weiten kreativen Raum und ist kein physisch fest eingeschränktes Konstrukt. Mit dem Ändern des Titels dieser Rubrik wurde klar, was ein Schnappschuss letztendlich wirklich ist:
Dein Schnappschuss
Was für Dich einer ist, muss für den Bildbetrachter ohne alle Hintergründe zum Moment des Entstehens noch lange keiner sein. Du weißt, wie Dein Bild entstand, ob es der glückliche Moment war, als Du schnell genug gehandelt hast und Sekunden später war der Moment für alle Ewigkeiten weg. Oder ob Du es lediglich als Schnappschuss aussehen lässt, hast das Bild in Wirklichkeit aber bis ins Letzte gestaltet.
Was Dein Empfinden Dir sagt, wenn Du ein Bild anschaust, ist richtig. Ist es für Dich ein Schnappschuss? Dann ist es einer. Oder überschreitet es ein paar Grenzen, die Du Dir selber setzt? Dann ist es keiner. Die Definition der Fotoschule hast Du oben gelesen, aber wie bei vielen anderen Themen auch, muss das nicht Deine Definition sein. Wir betreiben ein kreatives Hobby und das lässt sich nicht mit Definitionen einengen. Davon haben wir im Leben schon genug...
"Sind wir gerade beim Schnappschuss?"
"Ach lass mich ja in Ruhe damit, ich flieg jetzt aufs Meer hinaus"
Foto von Fotofan Margit
Hier findest Du einige Beispiele, was Du alles in der Fotoschule entdecken kannst:
… blas Dir Deine eigene Glaskugel
Immer, wenn eine Kältewelle in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit richtig niedrigen Temperaturen auf uns zurollt, kommt die Zeit der Gefrorenen Seifenblasen.
Dann ist das ideale Wetter für Fotos von gefrorenen Seifenblasen!
Hast Du schon mal gefrorene Seifenblasen fotografiert?
Nein?
Na dann mal los...
klick mich >>
RAW und kein Ende...
Die Fotoschule hat dem Thema rund um das digitale Negativ einige Seiten spendiert, die Dir helfen sollen, für Dich den richtigen Weg mit oder ohne RAW zu finden.
Du findest Tipps zu den einzelnen Bearbeitungsschritten und eine Übersicht an aktuellen RAW-Entwicklungs-Tools.
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... mit dem iPhone
Du glaubst, das geht nur in mieser Qualität? Hier findest Du alle Tipps, wie Du die Kamera im Smartphone als vollwertige und leistungsfähige Kamera einsetzen kannst. In Deinem Telefon steckt nämlich so viel mehr, das Du im Standardeinsatz im bloßen Touch auf den Auslöser niemals abrufen kannst. Und nur, weil alle das so machen und es jeder nachredet, musst Du es nicht auch falsch machen.
Natürlich mit den Links zu richtig guten Apps.
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Auf manche Motive muss man erstmal kommen, denn ständig läufst Du dran vorbei oder sogar hindurch...
"Türen sind die Seele des Hauses; sie sind warm einladend oder ungemütlich kalt"
Die neue Rubrik der Fotoschule zeigt Dir die bunten Darßer Türen, die kunstvollen Türen Funchals, Türen im Lost Place oder auf dem Weg zu den Wasserfällen von Arure.
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Die Fotoschule gibts auch bei