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Bildbearbeitung

... Praxistipps der Fotofans ...


Diese Rubrik entstand als eine Gemeinschaftsarbeit der WhatsApp-Fotofan-Gruppe "Wir Fotofans". Es gab einige Diskussionen, welches Programm "man als Fotofan wirklich braucht", was man verändern muss, darf und in welchem Umfang. Dass man einige Eingriffe vornehmen muss, war dann von jedem Fotofan zu hören. Und dass es am besten ist, dass man an seinem Bild gar nichts mehr machen muss, auch. Die Fotoschule zeigt Dir hier das Thema Bildbearbeitung aus der Sicht der Fotofans.

Aus der Zusammenarbeit der Fotogruppe sind bereits einige interessante neue Themen und Erweiterungen bestehender Kapitel hervorgegangen. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, schau Dir einfach die Seite der Fotogruppe an; klickst Du hier.

Den Seiten zuvor 

hast Du entnehmen können, dass Dir Die Fotoschule keine Step-by-Step Anleitung für ein Bildprogramm Deiner Wahl anbieten wird. Es gibt online frei zugänglich und ebenso als kostenpflichtige Versionen, Tutorials die stundenlang jeden Schritt zum Mitmachen und Nachmachen aufzeigen. Schau da mal nach, oder noch besser, versuch es selbst mit dem Programm, das Du sicher besitzt. Ich glaube jeder hat ein Bildprogramm irgendwo gehortet und kann damit starten. 

Damals zu anlogen (Film-) Zeiten im eigenen Fotolabor wäre ich gar nicht auf den Sprachgebrauch "Bildbearbeitung" gekommen, denn da habe ich die Fotos "verarbeitet". Es stellte sich auch nicht wirklich die Frage, ob ich ein Foto so nehmen wollte, wie es aus der Kamera kam. Ich musste immer erst den Negativfilm entwickeln und im nächsten Schritt mit diesen Negativen Papierfotos belichten. Während dieser Bildverarbeitung nahm ich automatisch Einfluss auf das entstehende fertige Farb- oder Schwarzweißfoto. 

Liest man heute davon, dass ein möglichst unbearbeitetes Bild nur das wahre Bild ist, stellt sich schon die Frage: "Was ist denn ein unbearbeitetes Bild der Kamera?" Das, was Du da als JPG-Datei serviert bekommst, hat die Kamera nach Programmroutinen bearbeitet und so abgespeichert. Andere Programmroutinen (wie z.B. von Hersteller zu Hersteller) bringen andere "wahre Bilder" aus der Kamera. Von Dir unbearbeitet. Dann wäre da noch das RAW, das digitale Negativ und selbst für Bild-Forensiker das A und O. Nur das musst Du am Rechner nachher bearbeiten, sprich entwickeln. Wie auch immer Du vorgehst, Du bearbeitest das RAW. Selbst dann, wenn Du es Deinem RAW-Entwickler im Automatik-Betrieb überlässt.

Hier nun die Überlegungen der Fotofans zum Thema Bildbearbeitung:

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fotografiert von Fotofan Chantal

Fotofan Chantal

zeigt hier ihr bereits bearbeitetes Foto. Generell mag sie keine großen Einflussnahmen ins Bild, sondern verändert nur das, was in ihrem Gefühl notwendig ist.

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Chantal schreibt zu ihren Fotos:

Ich entwickle all meine Bilder in Ligthroom, da ich auch nur RAW fotografiere.

Das erste ist immer, sollte ich nicht gerade fotografiert und die Kamera schief positioniert haben, den Horizont auszurichten.
Schritt zwei ist, mögliche sichtbare Verzerrungen des Objektivs auszugleichen (zum Beispiel stürzende Linien).
Als Nächstes passe ich den Weißabgleich an und korrigiere offensichtlich falsche Farbtemperaturen.
Anschließend gehe ich jeden Reiter im Bearbeitungsprogramm durch. Mit am wichtigsten ist für mich dabei die Gradationskurve und Kalibrierung.

Ich versuche meine Bilder immer so zu bearbeiten, dass sie so aussehen, wie ich die Situation wahrgenommen und als Erinnerung abgespeichert habe. Ich möchte möglichst nicht die Bilder verfälschen und retuschiere so wenig wie möglich.

Meine Erfahrung im Laufe der Jahre ist, an die Farben und den Kontrastumfang, den wir Menschen wahrnehmen, kommt eine Kamera bei der Aufnahme eher selten ran. 

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fotografiert von Fotofan Chantal

Während sich Fotofan Chantal schwerpunktmäßig auf die Korrektur der Kontraste, Farbtemperaturen und Sättigungen konzentriert, geht Fotofan Harry auch schonmal ein paar Schritte weiter. Das hat er, zusammen mit vielen Beispielen, der Fotoschule geschrieben: 

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Fotofan Harry schreibt:

Bildbearbeitung

Ein Thema über welches in vielen Foren sehr kontrovers diskutiert wird. Über das Pro oder Contra der Bildbearbeitung möcht ich deshalb hier auch nicht näher eingehen. Ich persönlich habe mich für die Bildbearbeitung entschieden und auch nur darüber werde ich hier schreiben!
Also meinen digitalen Anfang in der Fotografie fing im Oktober 2003 statt. Der Grund dafür war eigentlich, dass ich bei meinen damaligen vielen MTB und Bergtouren, Gewicht sparen wollte und mir deshalb eine kleine, wenn schon, dann schon, digitale Kamera zulegen wollte. 

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Das Bild entstand bei grellem Sonnenschein und ich wollte es schon löschen.

Gut, dann mal mit Luminar versucht zu bearbeiten.

Hier wurde der Himmel durch einen “Luminar-Himmel” ersetzt und dann noch ein bissel bearbeitet, damit man nicht gleich den Luminar-Himmel erkennt.

Übrigens, bin gerade dabei mir meine eigenen Himmelsbilder zu erstellen, um diese dann einfügen zu können.

Fotofan Harry schreibt weiter:

Es wurde die Canon Power Shot A80. Allerdings sammelten sich nun sehr viele Bilder auf meiner Festplatte.

Ein Chaos ohne Ende.

Im Oktober 2005, nach langen Recherchen im Netz, entschied ich mich mir eine “einfache” Software für die Bildbearbeitung zuzulegen. Es wurde Photoshop Elements 4.

Mittlerweile bin ich bei Photoshop Elements 20 angelangt. Allerdings habe ich nur so alle 4 - 5 Jahre upgedatet. Never change a running system! Anfangs nutzte ich PSE nur als Bibliothek, um meine vielen Bilder gescheit zu archivieren. Für mich bis heute eine optimale Lösung.

Dann habe ich irgendwann bei uns in der Volkshochschule, im Frühjahr, Kurse über PSE belegt, speziell zur Bildbearbeitung mit diesem Programm. War ja alles schön und gut, aber da ich in den Sommermonaten kaum am PC saß um irgendwelche Bildbearbeitungen zu machen, hatte ich bis zum Herbst schon wieder fast alles vergessen. Also schaffte ich mir Bücher zu jeder aktuellen PSE Version an und verbrachte Abende damit, um mich wieder einzulesen.

War dann aber auch nicht so mein Ding.

Irgendwann gab es von Google die kostenlose Version von Nik Collection, die habe ich mir dann runtergeladen, diverse Videos dazu angesehen und mich dann so nach und nach reingeschafft. Damit arbeite ich noch heute.

Irgendwann hatte ich dann auch fotografisch versucht etwas neues zu machen, Panoramaaufnahmen und HDR`s. Dazu habe ich mir auch wieder nach langer Recherche folgende Software gekauft, welche ich noch bis heute nutze: Photomatix Pro für HDR und Panoramastudio Pro. Beides recht einfach zu bedienende Softwarepakte, ohne große Einarbeitung. Natürlich könnte man noch mehr aus dieser Software rausholen wenn man sich entsprechend intensiv damit beschäftigen würde, aber das möchte ich ja nicht. Für mich sind die Ergebnisse, ohne groß Zeit investieren zu müssen, vollkommen ausreichend.

Folgende Programme habe ich mir noch angesehen: Photoshop, Lightroom und Affinity Photo. Aber auch hier wäre für mich eine intensive Einarbeitung nötig, um mit diesen Programmen effektiv arbeiten zu können.

Nein, wollte ich nicht.

Ja und dann gab es irgendwann Luminar auf dem Markt. Als Luminar 4 erschien habe ich dann zugeschlagen und es bis heute nicht bereut. Für mich ein sehr einfach zu bedienendes Programm, zumal man darüber auch viel, sehr gutes Videomaterial auf You Tube findet. Unter anderem von Rene Ledrado, Dennis Wilk und Björn Ruhwedel!

Ach, vielleicht noch eine Info am Rande, ich arbeite ausschließlich mit JPG`s.

Wobei, soviele Bilder bearbeite ich nun auch nicht. Aber ehe ich eine Aufnahme lösche, es sei denn sie ist wirklich dermaßen schlecht, dass auch eine Bearbeitung nicht mehr helfen würde, überlege ich ob vielleicht eine Umwandlung in schwarz weiß, oder eine Bearbeitung mit Luminar / Nik Collection etwas bringen könnte. Zumal ich auch sehr viel in der Mittagszeit unterwegs bin und gerade im Sommer ist das nicht unbedingt eine gute Zeit zum Fotografieren. Aber sehr viele Aufnahmen entstehen nun mal bei meinen Fahrradtouren…


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Hier einmal eine Aufnahme welche ich in Schwarzweiß umgewandelt habe und noch ein bisschen mit den Kontrasten und der Schärfe gespielt.

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Das unbearbeitete Original

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fotografiert von Fotofan Harry
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Fotofan Harry

Diese Aufnahme entstand am Gardasee, in Riva del Garda, auch um die Mittagszeit.

Eine recht kontrastarme, farblich unscheinbare Aufnahme. Auch hier konnte ich einiges mit Luminar rausholen.


Anmerkung von Ralfonso:
Harry hat hier nicht nur die Farben sehr schön herausgekitzelt und das blaustichige Mittags-Sonnenlicht beseitigt, er hat ebenfalls die stürzenden Linien begradigt. Das ist gut zu sehen, wenn Du das Haus ganz links im Bild, oder rechts das Schild, sowie das gelbe gestrichene Hotel Sole rechts mal vergleichst (Original links, korrigierte Version oben).

Es folgt eine Aufnahme der Burgruine Arco. Bei dieser Aufnahme habe ich wieder den Himmel durch einen neuen Himmel ersetzt. Einfach auch um mehr Stimmung in diese Aufnahme zu bringen.

Anmerkung von Ralfonso:
Fotofan Harry hat aber noch mehr gemacht, als er sagt. Er hat einen viel spannenderen Ausschnitt gewählt, indem er das Originalbild etwas beschnitten hat. Der störende Berg links im Bild ist weg, wodurch die Burgruine mitsamt des Berges viel dramatischer wirkt. Außerdem fehlt die Stromleitung, die im Original quer durchs Bild verläuft. Dem geübten Fotoauge des Betrachters wird nun im zweiten genauen Hinschauen auch ein klitzekleiner Fehler bei den Tannenspitzen auffallen (aber nur, weil Du nun genau hinschaust...). Das Haus hat jetzt einen kleinen Schornstein und im Vordergrund sieht man den Zaun und die gespannten Stoffe nicht mehr; das ist auch gut so, denn sie haben mit der Burgruine nichts zutun.

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Es folgen zwei Bilder welche ich in Schwarzweiß umgewandelt hatte, einfach nur um mal zu sehen wie die Aufnahmen in Schwarzweiß wirken. Dafür benutzte ich ausschließlich Silver efex pro, aus Nik Collection.

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Harry schreibt weiter zu seinen Fotos: 




Diese Aufnahme entstand an einem kalten, trostlosen Dezembertag, spät nachmittags, am Königssee.

Das Bild ist noch von 2004 und wurde mit meiner ersten Digicam, der Canon Powershot A80 aufgenommen.

Die Bearbeitung fand mit Nik Collection und Luminar 4 statt und sieht dann so aus:

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fotografiert von Fotofan Harry

So und hier noch ein paar Aufnahmen welche mit Luminar 4 bearbeitet wurden:

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Als Schlusswort vielleicht noch einmal, ich mache keine Bilder um sie dann anschließend bearbeiten zu müssen. Ich mache Bilder weil ich Spaß am Fotografieren habe. Aber manchmal kann man durch eine Bearbeitung doch noch etwas aus einem “schlechten” Bild herausholen. Die Bilder wurden von mir so bearbeitet, dass sie mir gefallen. Jeder hat da eine andere Sicht und würde hier und da etwas anders machen.

Kann er ja, aber das hier sind die Bilder so wie sie mir gefallen - Ende!

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fotografiert von Fotofan Harry

Nun kennst Du bereits die Vorgehensweisen bei der Bearbeitung von Bilddateien von zwei Fotofans, Chantal und Harry. Auch Fotofan Jens greift in die digitale Trickkiste, wenn es sein muss. Sein Motto lautet: "Wenn man die Bearbeitung nicht sieht, war sie perfekt". Jens hat für Dich ebenfalls einige Zeilen zusammengeschrieben und zeigt an seinen Fotos, was er wie daran gemacht hat.

Sein erstes Foto entstand in seinem typischen "Jens-Lieblingsumfeld", einem von ihm nicht näher beschriebenen Lost Place. Das gehört für alle Lost Places Fotografen zum Ehren Kodex, die besuchten Orte nicht im Internet zu enttarnen. Bei der Bildbearbeitung mag Dir Jens aber gerne Tipps geben.

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fotografiert von Fotofan Jens
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Fotofan Jens schreibt

Bildbearbeitung am Handy:

Die farbigen Bilder sind direkt aus der Kamera importiert, die Schwarzweiß-Bilder bearbeitet auf dem Handy.

Die Fotos entstanden an der Loschwitzer Brücke (Blaues Wunder) in Dresden, alle sind mit der großen Kamera aufgenommen.

Es folgt an Bearbeitungsschritten:
- Bilder per WLAN auf das Smartphone transferiert
- Bearbeitung mit der Sony-Bildbearbeitung
- Bearbeitungsschritte
1. Ausrichtung (Horizont begradigen)
2. Zuschneiden
3. Himmel mit Verlauffilter abdunkeln, damit die schönen hellen Wolken besser zur Geltung kommen (bessere Dramatik ;-))
4. Kontrast erhöhen
5. Umwandlung in Schwarzweiß

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Ja es geht auch auf dem Handy, ist aber eine elende Fummelei. Eher nur was, wenn es mal schneller gehen muss.

Nutze ich fast nur bei zum Beispiel Urlaubsbildern usw.

Es gibt unzählige Apps zur Bildbearbeitung fürs Smartphone, ob die alle so sinnvoll sind und nicht eher die Bilder verhunzen, muss jeder selber entscheiden. Man kann natürlich wie überall auch zu viel des guten machen. Mein bester Freund und Begleiter schwört auf Photoshop (natürlich nur eine sehr abgespeckte Version) und Snapseed.

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Fotofan Jens schreibt weiter:

LostPlace-Bilder bearbeite ich prinzipiell auf dem großen Rechner. Dazu werden die Aufnahmen immer in RAW gespeichert.
Vorteil:
Durch die extremen Kontraste, draußen hell und innen dunkel, brauche ich meist Belichtungsreihen aus mehreren Bildern. Somit dauert die Bearbeitung auch immer etwas länger.

Meist hänge ich ca. ein halbes Jahr hinterher.
Aber man hat ja Zeit, stimmts... ;-)

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Zur Bearbeitung nutze ich unter Kubuntu Linux, Darktable als RAW-Konverter:

die zwei Screenshots zeigen die typische Software-Oberfläche von Darktable. Links den Leuchttisch und darüber die Dunkelkammer.

Schön stimmts, dass es so ein bisschen an analoge Zeiten erinnert.


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Leuchttisch:

- Import der Bilder
- Zusammenfassen von Mehrfachbelichtungen zu einer HDR-Aufnahme
- Stile mit grundlegenden Einstellungen werden drüber laufen gelassen. Zum Beispiel: Weißabgleich, mehrere Module für die kameraspezifischen Bearbeitungen (Basis-Kurve, Drehung, Schärfen, Farbprofile), Objektivkorrektur, Wasserzeichen, Tote Pixel usw. Screenshot der einzelnen Bearbeitungsschritte. Alle Bearbeitungen die im Stil automatisch vorgenommen werden, können später in der Dunkelkammer noch mal feinjustiert werden.
- Änderung der EXIF-Daten (Name, Beschreibung, Copyright)
- Vertaggen der Bilder, braucht man später für Instagram und Flickr
- Bewertung der Bilder mit Sternen: 1 Stern Ausschuß (Verwackelt, falsche Belichtung usw.), 2 Sterne bei Belichtungsreihen immer nur ein Bild, meist das HDR, alle Bilder mit 2 Sternen kommen in die Dunkelkammer.

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Dunkelkammer:

- Feinabstimmung des Weißabgleiches
- Begradigen, Trapezkorrektur (Korrektur verkanten der Kamera bei der Aufnahme)
- Belichtung korrigieren (Histogramm im Auge behalten)
- öfters Kontrastkomprimierung, damit lassen sich harte Kontraste mildern und viele Details werden wieder sichtbar
- Verlauffilter, dieser kann hervorragend zum abdunkeln zu heller Bereiche genutzt werden.
- Kontrast- und Sättigungskorrektur
- eventuell umwandeln in Schwarzweiß und Einstellen des Farbfilters

Diese Liste könnte man jetzt ewig weiterführen.
Jedes fertig bearbeitete Bild bekommt 3 Sterne und verschwindet so aus der Liste unten. Besonders schöne Bilder bekommen 4 Sterne.


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Wenn alle Bilder bearbeitet sind, geht es zurück zum Leuchttisch. Filter auf 3 oder besser Sterne. Noch mal alles kontrollieren. Ob die EXIF-Daten und Vertaggungen stimmen. Kontrolle der Bilder, dass keine Dublikate mehr vorhanden sind.
Letzter Schritt ist das Exportieren der Bilder und das dauert meist eine Weile ca. 30 min für 20 Bilder.

Wer jetzt sagt, wofür dieser Aufwand und früher wurde nicht so viel bearbeitet. Muss ich leider sagen, das ist leider falsch. Die Bearbeitung fing schon mit der Auswahl des Filmes an (ISO-Werte) und wurde von richtigen Fotografen in der Dunkelkammer perfektioniert. Ich denke da besonders an das Zonensystem von Ansel Adams, alles analog und das vor fast hundert Jahren.
Die Bilder die aus der Kamera kommen, sind immer wie ein Negativ früher. Erst mit der Bearbeitung kann der Fotograf den Bildern den letzten Schliff und seinen ganz besonderen Stil geben.

Mein Motto ist: "Wenn man die Bearbeitung nicht sieht, war sie perfekt".

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fotografiert und fertig bearbeitet von Fotofan Jens

Die dritte Möglichkeit ist die Bearbeitung der Bilder in der Fotobuch-Software (z.B. Cewe) auf dem Blechotto und dies nutze ich vor allen für die Urlaubsbilder für die Fotobücher.

Auch hier heißt es: Bilder sortieren (meist in der Bilderverwaltung Digikam, hier kann auch schon ein bisschen bearbeitet werden), importieren, Ausrichten auf den Seiten und dann direkt in der Software bearbeiten. Meist Ausrichten des Horizontes.

Dies sind dann aber meist nur ganz einfache Bearbeitungen. Mit harten Kontrasten wie bei LostPlaces hat man bei Urlaubsbildern eher nicht zu kämpfen.

Vorteil: es geht schnell und ist besser als auf dem Handy, da man am großen Bildschirm sitzt.

Einen Screenshot zu Digikam hast Du weiter oben bereits gesehen. Die Anwendung ist sehr umfangreich und erschlägt einen fast mit den ganzen Funktionen. Von der Cewe-Software habe ich keinen Screenshot gemacht, da Cewe hier bestimmt das Copyright hat. 

Alle anderen Anwendungen Linux Kubuntu, Darktable und Digikam sind OpenSource.

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Jens zeigt hier drei Fotos, entstanden in Lost Places, die er per HDR im Kontrast angepasst hat. Und das genau nach seinem Motto: gerade soviel wie nötig ist, dass es nicht nach einem Eingriff per Bildbearbeitung aussieht. Der Fehler wird von vielen im Bereich der HDR-Bearbeitung begangen, dass am Ende ein typisches HDR-Bild entsteht. Solche Fotos wirken dann befremdlich und der digitale Eingriff ist deutlich erkennbar. Fotofan Jens hat es hier besser umgesetzt und den Motiven so ihren morbiden Charme bewahrt, sie aber trotzdem sichtbar gemacht. 

Ich hoffe, Dir helfen die vielen Praxisbeispiele Deinen Weg rund um die Bildbearbeitung zu finden. Alle drei, Chantal, Harry und Jens haben ihre eigene Philosophie, wie sie ihre Bilder bearbeiten und was sie damit erreichen wollen. Im Idealfall steht am Ende ein Bild, das Dir so gefällt, wie es sein sollte.
Mach Dich frei von bombastischen Bildern, die Du in den Social Media Kanälen und auf Fotoplattformen zu sehen bekommst. Suche nach Deinem Weg und verfolge ihn, denn das ist der beste Weg, mit Deinem Hobby einen Grad der Zufriedenheit zu erlangen. Natürlich solltest Du Dich weiterentwickeln, wenn Du das Gefühl hast, das zu wollen. Welches Bildprogramm Du dafür einsetzt, ist heutzutage fast zweitrangig geworden. Jens erwähnt die Tools von Fotobuch-Gestaltungen, selbst mit diesen einfach gehaltenen Programmen lassen sich viele kleine Fehler im Originalbild korrigieren. Den Tipp der Fotoschule zu der Vielfalt an Bildprogrammen hast Du bereits gelesen: arbeite mit dem Programm, das Du hast und vertiefe Dich darin. Wenn eine gewisse Routine bei den Abläufen entsteht, geht Dir das Beeinflussen Deiner Bilder leicht von der Hand. Die Bildbearbeitung sollte keine quälende und ungeliebte Zusatzarbeit, sondern ein weiterer Prozesspunkt bei der Fertigstellung Deines fotografierten Bildes sein. Anders ausgedrückt, die Bildbearbeitung sollte Dir genauso viel Spaß bereiten, wie das Fotografieren selbst.



Nicht jedes Foto musst Du zwangsläufig auch bearbeiten. Sehr viel kannst Du durch ein überlegtes Fotografieren vor des Auslöserdrückens bereits günstig abstimmen. Die Farbtemperatur (hier das Licht der Goldenen Stunde), die Bildgestaltung (Ausschnitt, Perspektive, Einbeziehen der Spiegelung im Wasser) und überlegte Wahl der Schärfentiefe sind ruckzuck richtig gewählt. Dann musst Du auch nachher nicht mehr dran...

Dieses Foto hat Fotofan Margit fotografiert. Sie sagt selber immer, mit der ganzen Bildbearbeitung kenne ich mich gar nicht aus und will da auch gar keine Zeit investieren. Ich bin mit meinen Fotos, so wie sie sind, zufrieden.

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So angenehm, wie es in unserer heutigen digitalen Welt ist, war es nie zuvor. Wobei ich sagen muss, auch die endlosen Nächte in der nach Chemikalien stinkenden Dunkelkammer waren seinerzeit für mich auch immer Momente, auf die ich mich freute. Wichtig ist Deine Einstellung zur Bildbearbeitung und der für Dich optimal gewählte Weg zum Ziel. Viele Fotofans bearbeiten ihre Fotos inzwischen ausschließlich auf dem Smartphone, das in vielen Fällen mehr Rechenleistung bietet, als so mancher in die Jahre gekommene Rechner. Ebenso zunehmend ist die Bearbeitung auf iPads, die zum Teil ganz neue Wege durch "Wischbearbeitungen" mit dem Finger oder filigrane Veränderungen mit Eingabestiften direkt auf dem Bildschirm (sprich dargestellten Foto) ermöglichen. Hier werden bereits ganz neue Bearbeitungmethoden angeboten, die das Arbeiten mit der Maus und klassischen PC-Tools am Rechner auf dem Schreibtisch als ein Relikt vergangener Zeiten erscheinen lassen.

Wenn Du bisher nie so richtig den Weg in die Bildbearbeitung am Rechner gefunden hast, vielleicht ist ein Bildbearbeitungsprogramm (ich weiß, eine Picture-Editor-App...) auf dem iPad Dein Weg endlich die erhofften Erfolge zu feiern. Geh an das Thema ebenso offen und unbedarft heran, wie Du es seinerzeit mit dem Einsatz Deiner Kamera getan hast.

Mache Fehler und mache es danach richtig.

Stück für Stück, Foto für Foto. Und nein, man muss nicht jedes Foto im RAW-Format fotografieren, um nachher dann keinen Bock mehr zu haben, jedes Foto erst entwickeln zu müssen.   

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