Am Anfang stand die Idee, mal etwas ganz anderes zu machen. Was Verrücktes, nicht albern, kreativ und unterhaltsam, einzigartig sollte es sein, abgedreht wie wir (was wir gar nicht waren). Es war im RdW, wer in Schwerte wohnt, kennt die Kneipe. Abends um 11, schon viel zu spät, wir mussten morgens wieder raus. Egal. „Wir machen eine Foto-Story, wie einen Comic-Strip, aus Fotos, mit Texten von uns, mit uns.“ Wir waren sechs Freunde oder drei Pärchen und irgendwas Tolles muss man ja schließlich machen…
Die Wurps – Story, die schreckliche Entführung des Sir Egberts,
brachte es auf 250 Seiten. Aus einer anfänglichen Bier-Idee (ich bin kein Schnaps-Freund) entwickelte sich ein dynamischer Selbstläufer. Alle Beteiligten überlegten sich Szenen, Ideen und Abläufe. Wir suchten im Umkreis nach alten verrotteten Lagerhallen, nach Höhlen (die wir sogar fanden) und rasten tagelang in der Gegend herum, um teilweise lediglich ein Foto für die Wurps-Story zu schießen. Wir haben uns verkleidet, suchten nach Klamotten, kletterten auf abgestellte Bahn-Waggons und fotografierten rasante Verfolgungsjagden aus dem Auto heraus. Es hatte keiner mehr irgendeine Scheu vor der Kamera, jeder wurde zum Schauspieler, zum Fotomodell. Wir begannen uns schon mit Kurti, Kalle und Schwester Spritze anzusprechen…
Als die Geschichte im Kasten (Fotokasten) war, standen wir Stunden in der Dunkelkammer, schnippelten nachher alle Fotos zurecht, klebten wie die Wilden und texteten wie Buchautoren. Und ganz oben stand ein immenser Spaßfaktor; das war eine Zeit und ein Projekt, das auch viele Jahre später keiner vergessen hat.
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