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Wird die nicht.
Abgesehen davon wird auch nicht die Kamera unscharf, sondern das Foto. Und wenn wir gerade im Haarspaltereien-Modus sind, wenn, dann ist es das Objektiv und nicht die Kamera. Hier ist es aber weder die Kamera, noch das Objektiv.
Hier bist Du es.
Das Bild ist nicht unscharf, sondern verwackelt. Den Unterschied kannst Du gut an feinen Linien im Bild erkennen, die bei verwackelten Fotos leicht oder stärker doppelt bzw. mehrfach abgebildet werden. Dagegen wirken unscharfe Fotos eher beschlagen und milchig, aber gleichförmig, ohne Kanten abzubilden. In diesem Bild erkennst Du das besonders gut an den ausgelaufenen Wellen am Strand links im Foto. Und auch die Pollerreihen (in der Gegend wohnende Leutchen nennen sie merkwürdigerweise Buhnen…) sehen teilweise wie Doppelreihen aus, wirken fast leicht geklont.
Was hilft dagegen?
Nicht wackeln. Das ist schon alles. Ein Stativ ist ideal. Die darauf montierte Kamera wackelt nicht hin und her, auch beim Auslösen sinkt die Gefahr des Verwackelns der Kamera. Ein Stativ kann auch eine Mauer oder ein Baumstumpf sein. Ganz sicher gehst Du mit einem Fernauslöser oder der Fernauslöse-Möglichkeit per Smartphone-App. Hast Du derartiges Zubehör nicht zur Verfügung, nutzt Du einfach die Selbstauslösefunktion Deiner Kamera:
2 Sekunden Vorlauf reichen schon aus zum verwacklungsfreien Auslösen.
Viele Fotofans unterschätzen übrigens den Einfluss des Auslöser-Betätigens hinsichtlich des Verwackelns. Es gibt Autofahrer, die bei jedem Schaltvorgang vom zweiten in den dritten Gang den Wagen leicht nach rechts lenken. Und nicht wenige Fotofans verreißen die Kamera nach unten, beim festen und unharmonischem Drücken des Auslösers. Deine Kamera sollte sich durch das reine Auslösen keinen Millimeter bewegen. Nie. Auch nicht bei guten Lichtverhältnissen. So eine Unart kannst Du Dir übrigens wieder abtrainieren, falls Du dazu gehörst.
Was lief bei dem folgenden Foto schief? Auch verwackelt?
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Das Alte Hafenamt in Dortmund von Fotofan Katrin
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Hier kommen einige Fehler zusammen. Es ist leicht verwackelt, was Du am besten links an der Halle erkennen kannst. Hinzu kommt ein gewisser Softfilter-Effekt, besonders gut an der Lampe oben rechts im Bild zu erkennen. Der entstand durch das Fotografieren durch eine Glasscheibe, die weder sauber, noch sonderlich hochwertig und obendrein leicht beschlagen war. Die Glasscheibe war es vermutlich auch, dass der Autofokus keinen korrekten Schärfepunkt gefunden hat und das Alte Hafenamt Dortmunds leicht unscharf aufs Bild kam.
Immerhin passt der AWB und hat nicht die ganze weihnachtlich, abendliche Stimmung neutralisiert. Was allerdings gar nicht passt, ist der Bildaufbau. Die Halle unten links im Bild stört gewaltig und versaut das Bild. Hinzu kommt der unglücklich gewählte Standpunkt, das Hafenamt zu fotografieren. Alles in allem ein netter Versuch, leider ist das Bild nichts geworden…
Zu Deiner Information etwas zum Hintergrund:
das Foto entstand aus dem Inneren des Party- und Ausflugsschiffes Santa Monica während einer Fahrt über die Kanäle des Hafenbereiches. Die milchige Glasscheibe war das Seitenfenster des Ausflugsdecks, das Verwackeln eine Mischung aus dem spürbaren Dröhnen des Schiffsdiesels und dem leichten Schwanken des Schiffes und die Bildgestaltung erfolgte nach dem Motto: „guck mal, da hinten ist das Hafenamt!“ Smartphone raus, an die Scheibe gehalten und klick…
Apropos an die Scheibe gehalten:
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Jetzt habe ich natürlich schon ein bisschen die Spannung rausgenommen und die Erklärung vor´s Foto gesetzt.
Was lief hier schief?
Auch dieses Foto ist ein klassisches „Durch-die-Scheibe-Foto“ und zeigt viele ungewünschte Reflexionen. Das ist bei Katrins Hafenamt-Foto nicht so sehr erkennbar, weil der Raum, in dem sie saß sehr dunkel war. Je stärker das umkippt in Richtung „draußen dunkler – drinnen heller“, umso mehr wird auf der Scheibe sichtbar. Und das leider von vielen Fotofans beim Fotografieren unbemerkt. Erst bei einer größeren Darstellung, als das Kamera-Display, wird der „optische Schaden“ richtig sichtbar.
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Auf dem oberen Bild rechts oben fügen sich die Bildstörungen schon fast wieder passend ins Motiv ein (die Lüftungsrohre). Ansonsten sind die Reflexionen auch so nicht zu übersehen. Derartige Bildfehler sind nur mit einem großen Aufwand zu retuschieren, wenn überhaupt.
Darum ist es wichtig, dass Du bei solchen Foto-Aktionen möglichst versuchst, den Raum, von dem aus Du durchs Fenster fotografieren möchtest, abdunkelst. Eine zweite Möglichkeit ist das partielle Abdunkeln rund um die Kamera, zum Beispiel durch ein schwarzes Tuch. Wichtig ist, dass Du so nah, wie möglich an die Scheibe rangehst. Möglichst so, dass die Scheibe wie ein aufgeschraubter Filter wirkt. Dadurch werden auch Verschmutzungen der Scheibe weitgehend unsichtbar. Vorsichtig musst Du allerdings mit verschmierten und beschlagenen Scheiben sein. Da ist kaum was zu machen.
Insgesamt sind solche Fotos selten von Erfolg gekrönt. Es gibt sicher Gründe, es trotzdem zu tun. Vielleicht willst Du einfach nur eine Erinnerung für Dich haben, oder etwas festhalten bzw. dokumentieren.
Nicht jedes Foto muss ein Kunstwerk werden…
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