Auch wenn ein digitales Video von bester Bildqualität (z.B. HD) ist, wird es nicht spannender, wenn es vom Grund her langweilig ist. Die Grundregeln der fotografischen Bildgestaltung, gelten hier genauso.
Überlege vorher, was Du filmen willst. Du solltest es Dir tunlichst verkneifen, während des Filmens, ähnlich des Sehens, nach links und rechts hin-und herzuschwenken oder noch schlimmer, auf aktuelle Geschehnisse zu reagieren (mit filmender Digicam umdrehen z.B.)
Die Kamera steht still. Es darf sich alles bewegen, nur die Kamera nicht. Das wirkt absolut unprofessionell. Lass Dein Motiv in Deinem Film leben, aber behalte einen festen Kamerastandpunkt. Ausnahmen könnten Filmszenen sein, in denen Du das Tempo und die Bewegung zeigen willst. Ebenso kannst Du eine hektisch schwankende und mitgehende Kameraposition auch für actiongeladene Filme gezielt einsetzen (d.h. gezielt <-- bewusst als gestalterisches Mittel).
Kein Zoom während der Aufnahme Einerseits sind die Zoom-Objektive der Digitalkameras darauf ausgelegt, in möglichst kurzer Zeit vom Weitwinkel zum Tele zu kommen, andererseits "ritschen" sie bei vielen Digicams nach dem Loslassen des Zoom-Knöpfchens wieder etwas zurück. Beides wirkt im Film unprofessionell (SSSSSTTTTT - rein ins Bild - SSSSSSTTTTT - wieder raus - SSSSSTTTTTT - wieder rein...) Darum gilt: such Dir, wie beim Fotografieren, den passenden Ausschnitt und filme dann in der Perspektive ohne während der Aufnahme zu zoomen.
Nicht wackeln -- Stativ nehmen (oder sonstige feste Unterlage). Fotos mögen Dir vielleicht noch "frei aus der Hand" gelingen, Videos bestimmt nicht. Jedes kleine Wackeln und Zittern der Kamera wird auf dem Fernseher massiv störend sichtbar sein. Falls Du keine andere Möglichkeit hast, dann filme zumindest in der Weitwinkeleinstellung, im Telebereich werden Wackler und Zitterer noch weiter verstärkt.
Qualität, Länge und Inhalt kritisch betrachten Wenn es was zu sehen gibt, zeig es! Wenn aber nichts passiert in Deinem Filmchen, dann lass es sein. Nichts ist schlimmer, als endlos lange Szenen, die eigentlich nichts zeigen. Gleiches gilt für Sequenzen, die Dir verwackelt sind, schon auf dem kleinen TFT unscharf und/oder fehlerhaft wirken oder vom Empfinden zu lang sind. Du solltest Dich überwinden und diese Dateien direkt in der Kamera löschen.
Zeig den Überblick und spiel mit Perspektiven Es ist von Vorteil, dem Betrachter erst eine Übersicht der Szene zu zeigen (nicht zu lang) und dann gezielt einzelne Details zu filmen. So findet sich der Betrachter schnell zurecht und weiß, wo er sich eigentlich gerade befindet. Bei den Details solltest Du Dir Gedanken über die interessanteste Perspektive machen. Ebenso wie beim Fotografieren ist die richtige Perspektive ein Garant für gute Filme (und eben auch Fotos). Beweg Dich und zeige Deine Details aus unterschiedlichen Blickwinkeln, bring Leben in Deine Sequenzen und halte nicht faul mit dem Zoom drauf. Wechselnde Stellungen sorgen für einen frischen Gesamteindruck, der den Betrachter fesselt.
Rangehn Stichwort Details! Wichtig ist, dass Du Dein Motiv möglichst groß und nah filmst. Die MPEG-Dateien in 640x480 zeigen gerademal ein Zehntel der Details, die eine 3 Megapixel-Kamera schafft. So bleibt nicht viel Luft für die Darstellung. Je näher Du an Dein Motiv herankommst, umso lebendiger erscheinen Details auf dem Schirm (darum besser in HD oder 4K filmen, da hast Du Reserven!).
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