Ausrüstung
Eine Digitalkamera (idealerweise mit Panoramaprogramm (Stitch)
Stativ (ideal für genaue Schwenks und kein Verreißen in der Höhe)
Einen Mittelklasse- Computer, der Bildverarbeitung zulässt.
Ein gutes Bildverarbeitungsprogramm
Ein Panorama- Programm
Einen guten Fotodrucker
Panorama- Fotos ohne Spezialkamera entstehen fast ausschließlich aus mehreren Einzelbildern, die nachher zusammengefügt werden zu einem ganzen Bild. Daher auch der Name Stitch = Heften.
Ablauf Digitalkamera mit Stitchingprogramm:
Wenn Du Dich an die Bedienungsanleitung Deiner Kamera hältst, werden die einzelnen Teilbilder ausreichend weit überlappt, alle Fotos einer Panoramareihe gleich belichtet und alle richtig scharf aufgenommen. Hier ist es entscheidend, mit welchem Bild Du die Aufnahme beginnst, denn dieses bestimmt die Belichtung für alle nachfolgenden Teilbilder. Das erste Teilbild sollte möglichst ein Helligkeitsmittel darstellen.
Ablauf Digitalkamera ohne Stitchingprogramm:
Du hältst die Kamera vorm Auge, fotografierst links beginnend das erste Bild, merkst Dir, was rechts im Sucherbild außen sichtbar ist und führst die Kamera in gleicher Position am Auge haltend langsam nach rechts, bis das, was vorher im rechten Rand des Sucherbildes war, nun links am Rand des Sucherbildes ist. Wichtig ist die gleiche Höhe der Kamera, der Horizont auf der gleichen Höhe (und zwar mittig), ruhiges gleichmäßiges Auslösen, fester Stand. Du betätigst den Auslöser und das Spielchen geht genauso weiter:
-merken, was rechts im Bildrand zu sehen ist – Schwenk nach rechts mit gleicher Kamerahaltung – solange schwenken, bis das Detail, was vorher rechts im Bild war, nun links zu sehen ist – und Aufnahme; bis Du alle Einzelaufnahmen für Dein Panorama “gesammelt” hast. Idealerweise sind alle Einzelbilder gleich hell, farbig und scharf.
Bietet Deine Kamera die Möglichkeit zur manuellen Blenden- und Verschlusszeiteinstellung, misst Du bei dem ersten Bild Deiner Panoramaserie die Belichtung per Belichtungsmessung der Kamera, stellst diesen Wert dann manuell ein und übernimmst ihn für alle weiteren Einzelfotos Deines Panoramas. Blitzlicht ist tabu.
Für beide Kameras:
360 Grad - Panoramen nur mit Stativ! Achte auf den Belichtungsspielraum, denn oft steht die Sonne vorne, dann werden die Bilder hinten bei der Drehung eher zu dunkel. Optimal also, wenn es leicht bewölkt und nicht total sonnig ist.
vermeide sich bewegende Motive (dazu gehören auch deutlich sichtbare Wellen bei einem Meer-Panorama), weil die Übergänge zwischen den Einzelbilder nicht mehr passen
vermeide Personen im Überlappungsbereich der Einzelbilder (oft werden sie im Stitchprogramm merkwürdig zersägt) wenn Du z.B. im Urlaub viel fotografierst, sortiere Deine zu einem Panorama gehörenden Einzelbilder entsprechend, sonst suchst Du Dir nachher `nen Wolf
denke beim Zusammenstellen Deines Panoramas auch an das fertige Ergebnis (je mehr Einzelbilder, umso länger und schmaler wird das fertige Bild; weniger ist auch hier oft mehr)
auch ein Panoramafoto unterliegt den gleichen gestalterischen Regeln, wie andere Fotos auch. Das auffallende Format ist noch lange kein Garant für ein gutes Foto. Ganz im Gegenteil, denn besondere Beachtung solltest Du den Perspektiven und der Tiefengestaltung widmen
Welche Motive eignen sich besonders?
Landschaften
Räume zur späteren Darstellung als VR- Movie- Datei, um sich am PC im Panorama zu drehen
Große Gebäude, hohe Türme und schlechte Kamerapositionen kannst Du damit erschlagen. Denn Du kannst ein Motiv scheibchenweise aufnehmen. Du wirst keine stürzenden Linien oder Verzerrungen haben, wenn Du ein Gebäude so fotografierst. Oben drei Einzelfotos, dann weiter unten drei, in der Mitte drei und unten drei. So bekommst Du ein Riesenfoto in gewohnten Seitenverhältnissen und..... alles ist drauf.
Übrigens, generell solltest Du bei Panoramaaufnahmen eher eine gemäßigte Brennweite um 40-50mm wählen (bezogen auf analog).
Bearbeitung am PC:
Wirklich gute Ergebnisse und komfortables “Stitchen” erreichst Du nur mit einem speziellen Panoramaprogramm. Das sind kleine Programme, die Deine Einzelbilder vorsortieren, nach gewissen Voreinstellungen zusammenfügen, gleiche Bildränder automatisch erkennen, übergangslos miteinander verschmelzen lassen und zahlreiche Optionen für die anschließende Speicherung bieten.
Etwas weniger komfortabel sind sogenannte PlugIns für Dein Bildverarbeitungsprogramm, die Dir helfen, die Übergänge hinzubekommen. Letztlich geht es aber auch manuell im normalen Bildprogramm; an den Bildübergängen der Einzelbilder musst Du dann jedoch ordentlich feilen.
Canon und Nikon- Digitalkamera- Besitzer haben im Software-Bundle der Kamera bereits ein Stitchingprogramm, das auf die jeweilige Kamera abgestimmt ist (es liest die zusätzlichen Stitch-Kontrollpunkte, die die Kamera im Panoramamodus während der Aufnahme unsichtbar gesetzt hat, sowie die Daten bezüglich Belichtung und vor allen Dingen der verwendeten Brennweite). Photo Vista und Photostitch bringen prima Ergebnisse.
Du kannst nun breite Bildschirmbilder (z.B. online präsentieren), lange Ausdrucke (DIN A3- Drucker vorteilhaft), oder sogar animierte VR- Dateien (Du kannst Dein Panorama auf dem Monitor eindrucksvoll drehen, hineinzoomen und vieles mehr --> Plug in Java oder Quick Time) aus den Einzelbildern erstellen.
Unabhängig von den oben beschriebenen Vorgehensweisen gibt es inzwischen zahlreiche Kameras und Smartphones mit entsprechenden App´s, die bereits in der Kamera fertige Panorama-Fotos generieren. Du musst lediglich mit der Kamera über Dein Motiv schwenken und den Rest erledigt die Kamera. Und das häufig mit sehr gutem Erfolg. Einen Versuch ist es immer wert.
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