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Das dürfte der erfolgversprechendste Weg sein, um ein korrekt belichtetes Foto zu bekommen. Hast Du eine HDR-Steuerung bereits in der Kamera, bist Du relativ fix fein raus. Viele Digicams, DSLR und Smartphones bringen diese Funktion bereits kameraintern mit. Mit entsprechender App im Smartphone oder Programmeinstellung in der DSLR fotografierst Du beim Drücken des Auslösers automatisch drei Fotos direkt hintereinander (mindestens zwei Fotos). Eins so belichtet, wie Du es vorhin ganz normal fotografiert hast, eins um einen Belichtungswert dunkler und eins um einen Belichtungswert heller. Aus diesen drei Einzelbildern setzt die Kameraelektronik die jeweils "guten" und richtig belichteten Bereiche aller drei Vorlagen zu einem neuen Bild zusammen.
Solltest Du eine DSLR besitzen, die kein kamerainternes HDR anbietet, kannst Du das natürlich auch durch drei in gleicher Weise fotografierten Einzelfotos erledigen. Eins "zu dunkel", eins normal laut Kamerabelichtungsmesser und eins "zu hell".
Ganz wichtig: verändere nur die Verschlusszeit, um die unterschiedlichen Belichtungen zu erzielen, nicht die Blende. Mit der Blende veränderst Du auch die Schärfentiefe, was das Zusammenführen der drei Einzelbilder später im Hotel erschweren würde und möglicherweise zu Unschärfen führt. Entsprechende Programme zur HDR-Bearbeitung am Blechotto findest Du im Internet auch als Freeware, die Links gibts in der Fotoschule - Rubrik HDR.
Mit der HDR-Methode erweiterst Du den darstellbaren Bereich von der hellsten bis zur dunkelsten Stelle im Bild. Diese tolle Möglichkeit gibt es nur in der digitalen Welt, da träumte man damals von. Allerdings sei nicht unerwähnt, dass ein Negativfilm deutlich mehr Belichtungsstufen abbilden konnte, als der Bildsensor. Aber auch der Film hätte bei diesem Motiv keine Chance gehabt.
Am besten nutzt Du Dein Stativ. Theoretisch könnte es auch der alte hölzerne Barhocker an der Wand neben Dir sein, Hauptsache er steht fest und Deine Kamera somit auch. Das ist gut überlegt von Dir, denn die zu erwartende lange Verschlusszeit wird ganz sicher zu Verwacklungen führen. Als Nächstes wähle die Zeitautomatik, bei der Du die Blende vorwählst und die Kamera die richtige Verschlusszeit automatisch berechnet. Über die Blende steuerst Du die Schärfentiefe. Und die solltest Du beachten, denn der Stuhl vor Dir ist ein ganzes End von der Landschaft da draussen entfernt (die ja auch noch erkennbar sein soll).
Die Länge der Verschlusszeit ist für Dich dagegen kein Kriterium, Du benutzt das Stativ, das Dich vor Verwacklern schützt. Wähle eine kleine Blendenöffnung (z.B. f16), um eine grosse Schärfentiefe zu erzielen. Lass Deine Kamera die passende Verschlusszeit wählen und fotografiere Dein erstes Bild der HDR-Reihe. Merke Dir die Verschlusszeit, schalte in den Manuellen Modus und wähle dieselbe Blende (in unserem Beispiel f16), allerdings eine mindestens doppelt so lange Verschlusszeit, wie zuvor. Nehmen wir mal an, gerade hat die Kamera für den Innenraum eine Verschlusszeit von 1/15sec. gewählt, dann stelle jetzt die 1/8sec. oder 1/4sec. ein. Alles andere bleibt unverändert. Idealerweise steht Dein ISO fest auf ISO 100 (moderne Kameras haben inzwischen auch schonmal ISO 200 als besten Wert) und die automatische Scharfeinstellung (Autofokus) setzt Du auf "Manuell".
Du hast ja den Schärfepunkt im vorhergehenden Bild bestimmt. Es folgt das Auslösen für HDR-Vorlagen-Bild Nr. 2. Dieses Foto ist das dunklere Bild in Deiner HDR-Serie. Nun geht es an die hellen Elemente in Deinem Motiv. Da gibt es nur das Fenster mit der Landschaft draussen. Hier stellst Du einen Wert um 1/250sec. oder 1/500sec. ein, der typisch für Deine Sonnenlicht-Situation draussen sein dürfte. Um sicher zu gehen, machst Du einfach je ein Foto mit den kurzen Verschlusszeiten. Glücklicherweise siehst Du auf dem Kameramonitor bereits, ob Deine Landschaft passend belichtet ist im Fenster der Hütte.
Das sind Deine drei (oder vier) Vorlagen für die HDR-Bearbeitung später am Blechotto. Eins dunkel, eins in der Mitte, eins für´s Helle. Das HDR-Programm am Blechotto wird hieraus die jeweils richtig belichteten Brocken rausholen und zu einem gleichmässig belichteten einzelnen Foto zusammensetzen. Das Resultat wird ganz sicher genau das Bild sein, das Du Dir vorgestellt hast.
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