Die Lichtstärke gibt Aufschluss über die Qualität eines Objektivs (zumindest lichttechnisch gesehen). Die größte Lichtempfindlichkeit eines Objektivs wird mit der kleinsten Blendenzahl angegeben. Auf dem Objektiv steht dann meist so ein Wert: 50mm ~ f1.7 Das heißt, dass die Brennweite des Objektivs (Abstand vorderste Linse bis zum Film/Sensor) 50mm beträgt und das Objektiv eine Lichtempfindlichkeit von 1 zu 1.7 besitzt.
Durch die Anzahl, Lichtbrechungen und Qualität der Linsen im Objektiv geht aber Licht verloren; bei guten Objektiven mit qualitativ hochwertigen Linsen wenig, bei einfachen Objektiven entsprechend mehr. Somit ist ein Wert nahe 1 ein sehr guter Wert. Je weniger Licht im Objektiv ungenutzt verloren geht, umso mehr kann auf dem Sensor ankommen. Das ist ein klarer Vorteil, denn Dir gelingen leichter Fotos aus der Hand bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
Auf Zoom- Objektiven steht oft folgendes: 28-200mm ~ f2.8-5.6 Das lässt vermuten, dass dieses Objektiv eine Lichtstärke von 1 zu 2.8 besitzt (ein für Teleobjektive recht guter Wert...). Dem ist aber nicht so. Denn der Wert 2.8 wird nur bei der Objektivstellung 28mm erreicht. In der Telestellung 200mm frisst die Linsenstellung reichlich Licht und die Lichtstärke ist nur noch 1 zu 5.6 (ein gar nicht mehr so berauschender Wert). Anders ausgedrückt heißt das, dass dieses Zoomobjektiv in der Telestellung noch nicht mal mehr die Hälfte des Lichtes am Sensor ankommen lässt, wie in Weitwinkelstellung (28mm).
Im Vergleich wäre ein 28-200mm ~ f2.4-3.5 ein deutlich besseres Objektiv. Ideal sind Objektive, die über den ganzen Zoombereich eine gute Lichtstärke von z.B. 2.8 gewährleisten. Wohlgemerkt ist das nicht das einzige Qualitätskriterium und auch wenig lichtempfindlichere Objektive können für Deinen Fotoalltag genauso tauglich und "gut" sein, wenn Du beispielsweise meistens draußen bei schönem Wetter fotografierst. Darüber hinaus kann ein superlichtempfindliches Objektiv beispielsweise Schwächen in der Schärfe, Farbgebung und Abbildungsleistung (Verzerrungen) haben, was ein lichtschwächeres Objektiv vielleicht nicht hat. Auch hier zählt die Summe der Einzelkomponenten, die ein gutes Objektiv ausmachen.
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