Akkus entladen sich schneller bei Kälte, halte darum die Reserve-Akkus möglichst nahe am Körper warm. So hast Du im Bedarfsfall mehr Energie in Reserve. Gleiches gilt für die Kamera. In Fotopausen fühlt sie sich unter der Jacke am wohlsten. Eine im Schnee ausgekühlte Kamera (gleiches gilt für Objektive, Blitz und sonstiges Zubehör) solltest Du nicht mit einem Schlag in einen warmen Raum legen. Das entstehende Kondenswasser entsteht auch im Kamerainneren und beschädigt die empfindliche Elektronik.
Meide die Mittagszeit! Der Kontrast zwischen Hell und Dunkel ist im Schnee ohnehin schon sehr extrem. Hinzu kommt ein meist deutlicher Blaustich (wie auch am weißen Sandstrand). Die Digitalkamera schafft es meistens nicht, den Weißabgleich richtig einzustellen. Ein Landschaftsfoto wirkt zwei Stunden vor oder nach Mittag deutlich ausgewogener und farblich ansprechender, als zur Mittagszeit (--> siehe auch Fototipp-Card "Goldene Stunde"). Der Schnee reflektiert zusätzlich noch das Blau des Himmels. Unser Auge gleicht diesen Farbstich übrigens per Hirneinschaltung automatisch und sehr korrekt aus.
Abhilfe für missratene blaustichige Fotos: am PC gleichst Du durch einfaches Setzen eines Weißpunktes den “Blaustich” wieder aus.
Vorsicht bei Portraitfotografien und direktem Sonnenlicht! Egal, ob die Sonne hinter oder vor dem Gesicht Deines Modells steht, schöne Aufnahmen sind bei vollem Sonnenlicht im Schnee nur schwer zu gestalten. Steht die Sonne hinter Deinem Modell, dann liegt das Gesicht im Schatten. Dummerweise messen die meisten Belichtungs-Programmautomatiken einen Durchschnitt der im Bild vorhandenen Helligkeitsverteilungen. Das durch den Schnee sehr helle Umgebungslicht um das Gesicht herum führt dann zu einem unterbelichteten Gesicht. Abhilfe schafft lediglich eine punktgenaue Belichtungsmessung des Gesichtes, was aber zu einem überbelichteten Umfeld führt, das von der schönen Schneelandschaft nur noch ein weißes Einerlei zeigt. Im Prinzip hilft nur ein guter Kompromiss, der beide Bereiche in etwa erträglich darstellt (vielleicht durch eine Belichtungsreihe mit ganzen Belichtungsstufen zufällig erhalten).
Etwas professioneller geht es mit einem Aufhellblitz. Vielleicht hast Du eine Kamera, mit der Du die Lichtstärke des Blitzes dosieren kannst. Dann kannst Du das dunkle Gesicht auf das Helligkeitsniveau der umgebenden Schneelandschaft bringen. Aber auch ohne Einstellmöglichkeiten wird das Zuschalten des Blitzes zu einem deutlich besseren Ergebnis, als ohne Blitz (und Aufhellung) führen.
Im umgekehrten Fall, also wenn Deinem Modell die Sonne ins Gesicht scheint, wird sie mit Sicherheit blinzeln (wirkt verkrampft) und die Gesichtszüge verlieren durch die Überdosis Licht an Kontur. Zusätzlich sind deutliche Schlagschatten zu sehen, also auch nicht so ideal.
Am besten, Du fotografierst Portraits im Schnee bei bewölktem Himmel, dann ist das Licht weitaus ausgewogener. Ebenfalls besteht grundsätzlich bei allen digital vorliegenden Fotos die Möglichkeit im Nachhinein Bild-Korrekturen am Blechotto durchzuführen, sofern Du Dir etwas Routine in der digitalen Dunkelkammer verschafft hast.
Ansonsten gelten alle gestalterischen Tricks für Landschaftsfotos oder Fotografieren zu Blauen Stunde am Abend (im Schnee besonders idyllisch, umso idyllischer mit weihnachtlicher Beleuchtung).
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