Sport heißt prinzipiell Tempo. Somit sind einige grundlegende Voraussetzungen von Dir gefordert: schnelle Reaktionsfähigkeit, flexibles und spontanes Handeln, eine schnelle Kamera, auf den Sport abgestimmte Ausrüstung, sicherer Umgang mit Deinem Handwerkszeug (sprich Kamera) und jede Menge Gespür neben einer gehörigen Portion Glück.
Das Fußball-Turnier auf dem Fußballplatz
Um die Sportler (-innen) auf dem großen Feld ausreichend groß ins Bild zu bekommen, solltest Du zwingend mit einem Teleobjektiv arbeiten. Das kann übrigens gar nicht "lang" genug sein. Da Du am Spielfeldrand unterwegs bist, kannst Du so das Geschehen auf dem Feld verfolgen. Ideal ist ein Tele-Zoom von 80 - 300 mm. Damit gelingen Dir Fotos von Spielern, die Deinem Kamerastandort näher kommen und gleichzeitig ausdrucksstarke Fotos von weiter entfernt stattfindenden Spielszenen.
Da sich die Spieler schnell bewegen, brauchst Du kurze Verschlusszeiten um nicht bewegungsunscharfe Fotos zu erhalten. Hier beginnt eine kleine Zwickmühle, in der Du Dich befinden wirst. Tele-Zooms sind meistens nicht sonderlich lichtstark, fordern jedoch aufgrund der langen Brennweite ebenfalls kurze Verschlusszeiten (damit Du die Fotos nicht verwackelst). Geringe Lichtstärke des Objektivs heißt aber, dass Du diese Schwäche durch längere Verschlusszeiten ausgleichen musst...
Abhilfe schafft da natürlich ein lichtstarkes Teleobjektiv (Zoom). Die zweite Möglichkeit ist das Erhöhen des ISO- Wertes. Gehen wir mal davon aus, dass Du tagsüber auf dem Fußballfeld fotografierst, wird das vermehrte Bildrauschen durch den erhöhten ISO- Wert nicht so gravierend sichtbar werden; das hängt allerdings sehr von der Qualität Deiner Kamera ab. Ebenfalls hilfreich kann ein Einbeinstativ sein, das Dir größtmögliche Flexibilität mit gleichzeitig hohem Verwacklungsschutz gibt. Beim Spiel selbst solltest Du darauf achten, öfter mal den Kamerastandpunkt zu wechseln, damit Deine Bilder etwas abwechslungsreicher werden. Nimm Zweikämpfe am Ball auf und versuche dabei möglichst mit Serienbildfunktion zu fotografieren. Selbst der schönste Torschuss kann die Spieler in dem Bruchteil einer Sekunde auf Deinem Foto wie verkrampfte Deppen aussehen lassen.
Es ist viel Geschick, aber eben auch eine gehörige Portion Glück dabei, aussagekräftige Spielszenen einzufangen. Vergiss nicht die Übersichtseinstellung, nur Zweikämpfe sind irgendwann auch eintönig. Ebenso solltest Du etwas Gespür mitbringen, wann es nach einem erfolgreichen Torschuss aussieht und rechtzeitig abdrücken. Gerade bei privaten Fußball-Turnieren solltest Du auch ein offenes Auge für das Randgeschehen haben, das applaudierende Publikum (sofern vorhanden) gehört wie die Spieler zum Fußball-Turnier. Kameras mit einer großen Auslöseverzögerung sind in der Sportfotografie absolut unbrauchbar. Erspar Dir den Frust und versuch es gar nicht erst. Bestenfalls schaffst Du ein gutes Zufallsfoto und die Wahrscheinlichkeit ist mehr als gering.
Power-Walking, Joggen, Läufe, Marathon
Hier ist etwas Vorbereitung gefragt.
Du solltest schon am Tag vorher wissen, wo die Lauf-Route hergeht. Geh den Rundkurs ab und such Dir die Stellen aus, wo Du die Läufer am besten auf´s Bild bekommst.
Stell Dir vor, wie so ein Foto wirken würde und überlege, was Du für ein Objektiv einsetzt.
Wie werden wohl die Lichtverhältnisse während des Laufes sein?
Such Dir ein paar Stellen aus und überlege, wie Du schnell (und vor den Läufern) von einem Ort zum anderen gelangen kannst (Abkürzungen quer durch den Wald wieder zum anderen Punkt der Strecke beispielsweise).
An welchen Stellen kannst Du ein Stück mit den Läufern parallel mitlaufen, um ein paar Szenen des aktiven Geschehens festzuhalten? Denk an eine passende Ausrüstung dafür. Schwere Fototaschen, Stativ und Badeschlappen werden Dich im Nebenherlaufen eher ausbremsen.
Wenn die Läufer ins Ziel kommen, solltest Du bereits da sein! Und zwar fertig positioniert mit der sorgfältig voreingestellten Kamera in der Hand. Auch hier empfehle ich Dir die Serienbildfunktion.
Ähnliches gilt für die Mountainbike-Rallye und generell Radrennen.
Such Dir die Stelle aus, wo spektakuläre Kurvenfahrten und Sprünge zu erwarten sind und bereite Deine Fotoausrüstung passend vor. Zoomobjektive sind sehr zu empfehlen, denn damit kannst Du schnell reagieren und ggf. den Ausschnitt korrigieren. Überholmanöver und Stürze gehören genauso auf´s Foto, wie die schlammverdreckten Mountainbikes und erschöpften Gesichter unterm Helm nach der Zieleinfahrt.
Schwimmwettkämpfe
erfordern wieder eine vorausschauende Planung bei der Zusammenstellung Deiner Ausrüstung. Insbesondere solltest Du Dich mit dem Thema "Wasser" auseinandersetzen. Es beginnt mit Deiner Fototasche, die sicher Wasser abbekommen wird und zumindest spritzwassergeschützt sein sollte (übrigens besonders von unten, wenn sie auf feuchten Fliesen steht).
Objektivwechsel mit Wasserspritzern in der Luft (und entsprechend auch im Inneren Deiner Kamera beim Objektivwechsel) kann ich nicht empfehlen. Daher solltest Du bereits vorher überlegen, was Du vermutlich für Brennweitenbereiche brauchen wirst und ein entsprechendes Zoom montieren. Wähle Deinen Fotostandort mit Bedacht. Du solltest beim Fotografieren trocken bleiben (zumindest Deine Kamera oder wenigstens die Frontlinse) und trotzdem nah genug am Geschehen sein, um die Schwimmerinnen gut ins Bild zu bekommen. Fotografierst Du draußen, gilt für Deine Kameraausrüstung dasselbe wie zum Thema Fußball-Turnier (insbesondere ISO-Erhöhung und Objektivwahl). Findet das Wettschwimmen in der Halle statt, wird Dein größtes Problem das schwache Licht sein. Abhilfe kann ein starker Elektronenblitz schaffen. Beachte aber dessen begrenzte Reichweite (gerade, wenn Du mit dem Tele arbeitest) und sei vorsichtig, was die Blitzlicht- Reflexe des Wassers und der Tropfen angeht.
Generell solltest Du Dich im Vorfeld mit den spezifischen Abläufen der jeweiligen Sportart beschäftigen, die Du fotografieren willst. So kannst Du schon gezielt planen, wie, wo und wann gute Szenen zu erwarten sind und diese sicher fotografieren.
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