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Immerhin wählst Du eine kleine Blende f16. Das erreichst Du, völlig richtig, durch Abblenden. Abblenden heisst, die Blende des Objektivs zu schliessen und dadurch den Schärfentiefenbereich zu vergrössern. Im Vergleich zur offenen Blende f3,5 wirst Du mit der von Dir gewählten geschlosseneren Blende f16 einige entscheidende Zentimeter mehr an Schärfentiefe erzielen. Das dürfte von der hervorstehenden Blütenmitte bis zu den zurückliegenden Blütenrändern reichen. Die Wiese wird trotzdem unscharf bleiben, was einerseits nicht schlimm ist, denn Du wolltest ja nur ein Grün (mit bunten Tupfern) im Hintergrund haben. Andererseits hebt sich Deine Blüte um so mehr ab vom diffusen Hintergrund.
Du wählst aber gleichzeitig auch eine kurze Verschlusszeit. Es gäbe theoretisch ein Argument für diese Kombination: es ist sehr windig und die Blüte saust Dir wüste vor dem Objektiv hin und her. Dann wäre die kurze Verschlusszeit, die sich indirekt durch die offene Blende ergibt, ein entscheidender Faktor. So könntest Du Bewegungsunschärfen, verursacht durch die sausende Blüte vermindern. In Deiner Landschaft ist es aber windstill und die Blüte ebenso.
Die kurze Verschlusszeit erkaufst Du Dir mit deutlichen Qualitätseinbussen, denn fast alle DSLR sind bei ISO 1600 ausgesprochene Rauscher und die Farbbalance geht verloren. Ein hoher Preis, der im schlimmsten Fall auf dem Foto von der Farbenprächtigkeit Deiner Blüte nur noch etwas erahnen lässt. In Deiner Situation ein Kompromiss, den Du nicht hättest eingehen müssen.
Du wählst deshalb eine kurze Verschlusszeit 1/750sec. und zum Ausgleich eine offene Blende f3,5 mit ISO 100
Du wählst eine möglichst kleine Blende f16 und zum Ausgleich eine längere Verschlusszeit 1/60 sec. mit ISO 100
Man sollte das mit der Schärfentiefe nicht überbewerten und Du nutzt die Programmautomatik, immerhin fokussierst Du ja schon manuell
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