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Die bekannteste Stadt der Toskana mit den meisten historischen Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum und absoluter Magnet für alle Touristen. Das ist Florenz!
Florenz (Firenze oder auch früher bei den Römern ganz blumig: Florentina) ist die Hauptstadt der Toskana und der Provinz Florenz. Mitte des 19. Jahrhunderts war Florenz sogar schon einmal für ein paar Jahre die Hauptstaft Italiens. Die Stadt wurde auf den Hügeln am Arno errichtet, wo bereits im 8. Jahrhundert die Etrusker siedelten. Aus der Siedlung wurde schnell eine komplette Stadt mit Amphitheater und Thermalbädern und heutzutage gute 400.000 Einwohnern. Im 15. und 16. Jahrhundert prägte und dominierte die Familie Medici Florenz, die auch Künste und die Wissenschaft förderte. Na ja, soviel zum geschichtlich allgemeinen Teil.
Ich habe Florenz als absolut gruselig empfunden.
Obwohl ich noch in der Vorsaison an einem Wochentag hier war, herrschte der touristische Ausnahmezustand. Die Straßen waren chaotisch voll, fünf Stunden Parken kosten stolze 12,-- Euro; und das noch in rund zwei Kilometer Entfernung zum Zentrumsrand. Alle Gassen und Strassen der autofreien Innenstadt sind proppevoll mit Touristen aller Nationen und es ist nicht möglich, etwas vom Flair der Stadt zu empfinden. Florenz wird förmlich totgelaufen von fotowütigen, mit Reiseführern bewaffneten und angenervten Besuchern der Stadt.
Keiner ist hier freundlich, weder der Kellner im überteuerten Restaurant noch der Kassierer am Eingang der ausnahmslos kostenpflichtigen Sehenswürdigkeiten. Den Bezug zum Geld (und dem eigentlichen Gegenwert...) hat man hier vollkommen verloren, Abzocke und Nepp ist allgegenwärtig. Mir ist es vollkommen unverständlich, wie Leute von Florenz ins Schwärmen geraten können. Ja, es gibt enge Gassen mit alten ehrwürdigen Bauten, nur sieht man sie vor lauter Menschen nicht mehr. Der Dom ist bombastisch, der Campanile riesig hoch und das Baptisterium riesig, die Schlangen vor den Türen und das ameisenhafte Gewimmel auf den Plätzen drumherum aber nicht minder. Wer den Turm besteigen möchte, wartet sich erst einen Wolf und darf dann noch 8,-- Euro berappen um dann einen Blick über die Stadt zu geniessen, die bunt schillert von den T-Shirts seiner Besucher.
Nicht anders ist es bei den Grabkapellen der Medici (6,--), die während meines Besuches zur Renovierung komplett eingehüllt waren. Der Palazzo Vecchio war überfüllt und auf der Ponte Vecchio (die älteste Brücke über den Arno) wurde man drüber geschoben. Beeindruckend ist es natürlich schon, ein Juwelier neben dem anderen zu sehen, nein ich will nicht alles schlecht machen.
Wer allerdings vorher so schöne Städte, wie Volterra, Pisa, Castagnetto Carducci oder Massa Marittima besucht hat, wird sich unweigerlich fragen, was es hier außer ein paar bombastisch groß ausfallender Denkmäler an Flair zu finden gibt? Wer die Toskana und vor allen Dingen jenes Feeling der toskanischen Städte sucht, der wird in Florenz nicht glücklich. Hier kann man hin, weil der Reiseführer seine Sternchen für Florenz verteilt hat, ebenso um kleine grüne Häkchen an alle besuchten Sehenswürdigkeiten zu machen. Ansonsten ist Florenz eine vom Tourismus überfüllte und ihrem Charme beraubte Großstadt, deren Einmaligkeit im Schatten der Bimbam- und Andenkenlädchen untergeht.
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