Das Elend mit der Blende und Verschlußzeit
... Die Sonne lacht - Blende 8 ...

Irgendwie ist es so, wie beim Führerschein:
Kupplung langsam kommen lassen, bisgen Gas geben und RUMMS steht die Karre....
Bis man das so drin hat, dass es quasi automatisch geht, vergeht eine gewisse Zeit.

Ähnlich scheint sich das mit dem Zusammenspiel von Blende, Verschlußzeit und
ISO- Wert zu verhalten.
Stellvertretend für gute 70% aller
Email- Fragen an Die Fotoschule habe ich hier eine Nachricht von Wilfried:

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Hallo Ralfonso,

ich besuche Deine Seiten mittlerweile immer öfter und finde, daß sie gerade für Anfänger/Amateure wie mich passend und verständlich geschrieben sind. Wo ich jedoch immer noch Probleme habe, ist das Zusammenspiel von Blende und Verschlusszeit mit einem entsprechenden Objektiv. z.B. Standardzoom 18-200mm/f3.5-5.6 und einer Kamera mit crop-faktor 1.5 Ansonsten habe ich superviel von diesen Seiten gelernt und finde, daß Deine Seite auf jede Favoritenseite gehört, der anfängt sich mit der Fotografie zu beschäftigen. Bitte mach weiter so!!!

Viele Grüße, Wilfried
 

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Rubriken >>Blende<<, >>Verschlußzeit<<, >>Lichtstärke<< und >>Schärfentiefe<<
möchte ich hier nun einfach ein paar Zahlenspiele zeigen, die hoffentlich etwas Klarheit bringen.

In der Rubrik
>>Verschlußzeit und Blende<< schreibe ich:


--------------------------- schnipp--------------------------

Kurz erklärt, bestimmt die Blende wieviel Licht und die Verschlußzeit wie lange Licht auf den Film bzw. CCD fällt. Beide stehen ständig in Relation zueinander. Der Film ist auf eine bestimmte Lichtmenge geeicht (angegeben in ISO oder ASA z.B. 100 oder 200). Das heißt, egal ob es vor der Kamera hell oder dunkel ist, braucht der Film (CCD ebenso) stur seine gleiche Menge Licht. Um dieser Sturheit gerecht zu werden, gibt es zur Anpassung des Lichtes die Blende und Verschlußzeit.
Läßt Du durch eine geöffnetere Blende mehr Licht durch das Objektiv fallen, mußt Du die Zeit verkürzen, die es auf den Film fällt. Und auch umgekehrt. Und schon haben wir das Zusammenspiel.

Nehmen wir mal Tante Gerti.
Tante Gerti trinkt gerne Milchkaffee, wie Du ja weißt. Die richtige Lichtmenge des Films (oder CCD) ist erreicht, wenn Tante Gertis Schälchen Milchkaffee bis zum Rand gefüllt ist. Um das zu erreichen, kannst Du den Milchkaffee mit einem großen Strahl schnell einschütten, oder Du läßt ihn langsam in die Tasse tröppeln und brauchst dann entsprechend länger, bis Tante Gertis Milchkaffee endlich fertig ist.

--------------------------- schnapp-------------------------
 

Ergänzend also nun zu den ganzen verwirrenden Zahlen:

auf Deinem Zoom- Objektiv steht 18-200mm / f3.5 - 5.6 und führt schonmal zur ersten Verunsicherung, wie bei Wilfried. Vielleicht hilft bereits eine andere Schreibweise dieser Daten?
18mm / f3.5 - 200mm / 5.6 würde auf dem Objektiv gedruckt vermutlich etwas lang werden, gibt aber deutlicher an, was gemeint ist. Die Zahlen 18 und 200mm geben die beiden Grenzwerte Deines Zooms bezüglich der Brennweite an, 18mm heisst
Weitwinkel und schiebst bzw. drehst Du das Objektiv zum anderen Ende auf 200mm bist Du im Telebereich. Du "zoomst" also durch alle Bereiche vom Weitwinkel bis Teleobjektiv durch blosses Drehen / Schieben am Objektiv. Dabei bewegen sich die Linsen im Objektiv hin und her und das Objektiv fährt in Richtung Tele aus; wird länger.

Wenn das Objektiv in Weitwinkelstellung (18mm) ganz zusammengeschoben ist, kann das Licht gut durch die Linsen durchsausen, ganz anders als in der ausgefahrenen Telestellung (200mm). Da muß es sich durch die anders zueinander stehenden Linsen etwas schwerer durchkämpfen. So ergeben sich die beiden anderen Werte, die
die Lichtstärke des Objektivs bezeichnen. Bei 18mm im Weitwinkelbereich hat Dein Objektiv eine Lichtstärke von 1:3.5 und im dunkleren Telebereich nur noch 1:5.6. Würdest Du ein Super-Objektiv haben, das (rein theoretisch) den Lichtstrahlen auf dem Weg durchs Objektiv nichts an Schwierigkeiten entgegen bringt, würde bei 18mm und bis 200mm der Wert 1:1 stehen. Das ist aber eben nur theoretisch möglich, weil das Licht durch die Brechung der Objektivlinsen an "Kraft" verliert. Je kleiner der angegebene Wert ist, umso lichtstärker ist Dein Objektiv (es nähert sich dem Idealfall 1:1).


Für die Bezeichnung der Blenden, wie auch für die Angabe der Verschlußzeit haben sich in der Fotografie Normwerte etabliert. Blenden werden je nach Öffnung in Zahlen angegeben, die z.B. heißen: f1,4 / f2,8 / f4 / F5.6 / f8 oder f22. Dabei gibt eine kleine Zahl eine große Öffnung der Blendenlamellen an. Die größte mögliche Öffnung an Deinem Objektiv ist in der Weitwinkelstellung (18mm) f3.5 und im Telebereich (200mm) f5.6. Vermutlich wird es auf halbem Weg dazwischen einen Mittelwert haben (f4).

Unabhängig von den Objektivzahlen ist für ein korrekt belichtetes Foto die Verschlußzeit ebenso verantwortlich.
Verschlußzeiten werden in Sekunden bzw. Bruchteilen von Sekunden (und zwar als Hundertstel- Sekunden) angegeben. Auf Deinem Verschlußzeitenrädchen der Kamera (oder im Display der Kamera) findest Du Zahlenwerte, die z.B. heißen: 60, 125, 250 oder 1000. Gemeint ist die Zeit, die der Verschluß der Kamera geöffnet bleibt in Bruchteilen einer Sekunde (60 = 1/60tel Sekunde). Je größer die Zahl, umso kürzer bleibt der Verschluß geöffnet (1000 = kurz, 15 = lange).

Beispiel 1:
Sonniger Nachmittag

Das heisst viel Licht, das wir entsprechend reduzieren müssen, damit unser sturer CCD genau sein Optimum an Helligkeit bekommt (nicht mehr und auch nicht weniger, nennen wir es mal ISO100).
Dein Belichtungsmesser der Kamera ermittelt die Kombination 1:250sec f8 bei ISO 100.

Nimmt man nun die Regel,
dass jede Blendenstufe für eine Verdoppelung bzw. Halbierung der vorhandenen Lichtmenge oder Helligkeit steht, ergeben sich folgende weitere Kombinationen.

1/8000 f1.4
1/4000 f2
1/2000 f2.8
1/1000 f4
1/500 f5.6
1/250 f8
1/125 f11
1/ 60 f16
1/ 30 f22

Du kannst erkennen, dass eine Verdoppelung des einen Wertes, gleichzeitig eine Halbierung des anderen Wertes bewirkt. Alle Werte geben dem CCD im Zusammenspiel aber genau dieselbe Lichtmenge. Auf Dein Objektiv bezogen, fallen jedoch ein paar mögliche Kombinationen von vornherein weg, denn soviel Lichtstärke hat Dein Objektiv gar nicht. Im Telebereich (200mm) lediglich die 5.6 und im Weitwinkel (18mm) zwischen den beiden Normblenden 2.8 und 4.


Was sagen die Werte in ihrer Kombination noch aus?

Deine Kameraautomatik hat einen Kompromiss zwischen Verschlusszeit und Blende gewählt, der bei beiden Größen im Mittelfeld liegt. Mit der Kombination wirst Du korrekt belichtete Bilder bekommen. Das Spiel mit den unterschiedlichen Einflüssen von Blende und Verschlusszeit ermöglicht Dir aber, noch ganz andere Bilder aus "normalen" Motiven zu schiessen.

In den Rubriken Verschlußzeit und Schärfentiefe beschreibe ich die unterschiedlichen Auswirkungen der Blenden- und Zeitenwahl.
Hier nochmal einige Beispiele:

Lange Verschlußzeit
Kurze Verschlußzeit

oben:
jeweils links siehst Du dasselbe Motiv mit langer Verschlußzeit, rechts mit kurzer Verschlußzeit

unten:
eine große Blendenöffnung verringert die Schärfentiefe drastisch

Hier siehst Du deutlich den Schärfeverlauf

So kann man ganz allgemein auf unser oben aufgeführtes Beispiel (Bild am sonnigen Nachmittag) folgendes pauschal sagen:

    1/4000 f1.4 <-- geringste Schärfentiefe, maximaler Verwacklungsschutz
    1/2000 f2.8 <-- geringe Schärfentiefe, optimaler Verwacklungsschutz
    1/1000 f4  <-- geringe Schärfentiefe, guter Verwacklungsschutz
    1/500 f5.6 <-- könnte auch gut ein Mittelwert der Programmautomatik gewesen sein
    1/250 f8  <-- Mittelwert der Programmautomatik
    1/125 f11 <-- steigende Schärfentiefe, geringere Objektiv-Abbildungsfehler,
            Verwacklung bei Tele möglich
    1/ 60 f16 <-- hohe Schärfentiefe, Verwacklungsgefahr,
    1/ 30 f22 <-- hohe Schärfentiefe, Verwacklungsgefahr steigend, Wischeffekte möglich
    1/ 15 f32 <-- höchste Schärfentiefe, Stativ nötig, Wischeffekte,

Und wohlgemerkt, alle Kombinationen bringen die exakt gleiche Belichtung des CCD´s.


Der CROP- Faktor in Wilfried´s Mail hat mit der Belichtung nichts zu tun. Der CROP- Faktor beschreibt einen Umrechnungsfaktor zwischen verwendetem Objektiv, Größe und Lage des CCD´s einer DSLR.
Dazu findest Du mehr in der
Rubrik CROP-Faktor.


Einige Beispielfotos zum Zusammenspiel von Blende
und Verschlußzeit findest Du per Klick
hier:
 

Vielleicht für Dich interessant, wenn Du zu den DSLR-Fotofans gehörst:

Einstellhilfen und Standards für Deine DSLR in bestimmten Motivsituationen


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